ELSA SCHIAPARELLI – Mode ist Kunst

Elsa Schiaparelli machte aus Schuhen und Kotellets Hüte. Ihre Hummerkleid verziert von Dali war ein Skandal. Und Coco Channel war ihre Erzfeindin. Elsa Schiaparelle machte Mode zur Kunst.

Maison Schiaparelli
Quelle: Maison Schiaprelli

ELSA SCHIAPARELLI – Mode ist Kunst
Sie machte einen Schuh zum Hut oder ein Kotelett zur Kopfbedeckung: Die Modemacherin Elsa Schiaparelli (1890-1973) liebte das Surreale und die Farbe Pink. Sie stammte aus Rom und schaffte es mit originellen Ideen, im Paris der 30er Jahre als Modemacherin zu bestehen. Sie revolutionierte mit ihren ausgefallenen Entwürfen die Modewelt.
Sie wandelte zwischen den Welten der Mode und der surrealistischen Kunst, zu ihren Freunden zählten Salvador Dalí, Jean Cocteau und die Brüder Giacometti. Mode verstand die aus Rom stammende Designerin Elsa Schiaparelli (1890-1973) als Kunst. Sie setzte auf die Farbe „Shocking Pink“, führte den Reißverschluss als Dekorationselement ein und schuf gemeinsam mit Dalí ein Skelettkleid. Vieles, was heute noch für Aufregung sorgt, hatte Elsa Schiaparelli vor allen anderen erfunden, so verwendete sie zum Beispiel einen Schuh als Hut oder ein Kotelett als Kopfbedeckung. Für Karl Lagerfeld gehört Elsa Schiaparelli genauso „zur Geschichte der Mode wie Chanel“. Jean-Paul Gaultier hält sie für „genial mit einem ganz eigenen Chic“.

Surreal und doch irdisch, nostalgisch und dennoch modern: Elsa Schiaparelli gilt als eine der führenden Couturières der 20er und 30er Jahre. Schiaparelli hatte ihr Modehaus 1927 in Italien gegründet und wurde in Paris zur großen Konkurrentin für Coco Chanel. Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte sie an ihre vorherigen Erfolge nicht mehr anknüpfen, 1954 schloss sie ihr Unternehmen. Doch sie blieb ein Mythos. 60 Jahre später, im Jahr 2014, wurde ihr Label wieder neu belebt: Die Marke Schiaparelli feierte in denselben Räumen wie einst am Pariser Place Vendôme ihr Comeback.

Schiaparellis Enkelin, die US-Schauspielerin Marisa Berenson („Cabaret“), erinnert sich an ihre Großmutter und ihr nicht immer leichtes Leben zwischen Tradition und Avantgarde: „Sie wollte schreiben, singen und andere künstlerische Dinge tun, aber sie durfte es nicht. Als sie dann von zu Hause wegging, ließ ihre Kreativität sie förmlich explodieren“, erzählt sie.

Die Dokumentation fächert Leben und Werk Elsa Schiaparellis auf und zeigt ihre Kreativität unter anderem auch anhand von Archivmaterial und Collagen, in denen sich der gesamte Kosmos der Modepionierin auftut. Verwandte und Wegbegleiter wie ihre Enkelin Marisa Berenson, Jean-Paul Gaultier und Karl Lagerfeld schildern in persönlichen Worten, was Elsa Schiaparelli noch heute für sie bedeutet.
Quelle: arteTV

Ich finde Elsa Schiaparelle fantastisch und auch, dass ihr Label wieder zum Leen erweckt wurde
Maison Schiaparelli

Susan Heat interviewt Anja Koschemann

Heute möchte ich in meiner Reihe „Susan Heat interviewt“ Anja Koschemann vorstellen. Sie widmet sich in besonderer Weise der Liebeslust. Mit ihrer Firma SelfDelve bietet sie ungewöhnliche Sextoys aus Silikon an. Der Garten Eden auf Erden. Das Paradies der Lust. Aber davon mehr im Interview.

Susan Heat interviewt

Anja KoschemannSelfdelve

Fotos: Anja Koschemann; Susan Heat; Photofunia

PhotoFunia-SusanHeat

1. Liebe Anja Koschemann. Wie sind seit Jahren miteinander verbunden. Und ich habe schon vielen Menschen deine Silikon-Sextoys empfohlen. Weil ich sie einfach klasse finde. Erzähle doch bitte mal wie du auf diese doch etwas ungewöhnliche Geschäftsidee gekommen bist.

Danke für dein Lob! Vor reichlich 6 Jahren waren mein damaliger Partner und ich bereit für Neues in unserem Liebesleben und wir wollten uns auf das Feld ?Spielzeug? wagen. Mein Wesen ist nun so, dass ich erst alles darüber wissen muss und sehr vieles fand ich für mich unzumutbar. Das betraf die verarbeiteten Materialien genauso wie (in meinen Augen) langweilige, wahlweise überdimensionierte bis alberne Gestaltung der Toys. Ich höre heute noch den Seufzer ?So anspruchsvoll wie du bist, musst du dir wohl dein eigenes Spielzeug bauen.? Der Ärmste ? er wollte ja nur eine neue Nuance einbringen und ich mache gleich eine Wissenschaft draus. 🙂 Jedenfalls war es ein Schlüsselsatz für den dann noch monatelangen Weg bis zur Entscheidung, eine echte Manufaktur zu wagen. Inzwischen hat sich ja viel zum Positiven geändert, und ich bin längst nicht die einzige Herstellerin, die mit Herz, Ästhetik und verantwortungsvollem Herstellungsprozess für die ebenfalls anspruchsvollen Kundinnen produziert.

2. Welche Tipps hast du für Partner parat? Wie können Sie mehr Lust in ihr Liebesspiel bringen? Was ist ganz wichtig? Und was ist auf diesem Gebiet ein No Go?

Es klingt so einfach und ist es doch nicht immer: reden. Finden Sie Wege, sich immer wieder auszutauschen. Nennen Sie einander Ihre Wünsche und Bedenken. Die gemeinsame Schnittmenge ist meist größer, als man erst mal annimmt. Und genau in diesem identischen Experimentierfeld fühlen sich beide wohl, machen Entdeckungen, wachsen. Das ist toll und schweißt zusammen. Selbst wenn man lachend feststellt, DAS war nichts für uns ? es sind geteilte Erfahrungen und spannende Möglichkeiten!
No Go’s: überreden, manipulieren, wenig Einfühlungsvermögen, mangelnde Behutsamkeit oder Zärtlichkeit, Ungeduld, abwertende Bemerkungen, Respektlosigkeit

3. Glaubst du, dass die Menschen gelebter Sexualität genügend Aufmerksamkeit widmen?

Die Menschen, die bei mir kaufen oder sich mit mir austauschen, tun es ganz sicher. Ich weiß nur nicht, wie repräsentativ diese Gruppe ist.

4. Was rätst du jungen Menschen im Umgang mit Sexualität?

Geduld. Es gibt so viel zu entdecken ? aber ihr habt jede Menge Zeit. Seid zärtlich und achtet einander. Auf das berühmte Bauchgefühl hören. Nur probieren, was sich gut anfühlt. Nicht jedem Trend hinterherlaufen und alles glauben ? es sei denn, es fasziniert euch wirklich. Dann gilt: viel Vergnügen!

5. Sind deine Kunden eher weiblich oder männlich?

Nach allem, was ich erfahren darf, ist das wohl sehr ausgeglichen. Paare suchen sich gemeinsam ihr neues Spielzeug aus, Frauen bestellen das Urlaubshighlight und Männer überraschen ihre Liebste ? es ist alles dabei.

6. Wer lebt auf diesem Gebiet mehr seine erotischen Wünsche aus? Männer oder Frauen?

Ich schätze, je nach Lebensphase manchmal eher die Männer und dann eher die Frauen ? das ist zutiefst individuell. Am schönsten wird es, wenn beide ihre erotischen Wünsche leben!

7. Wie siehst du den Sex-Trend der nächsten fünf Jahre?

Keine Ahnung. Gibt es Trends? Sollte nicht jeder sein eigenes Tempo finden und seine eigene Spielwiese bestellen?

8. Was ist dein Berufs- und Lebensmotto?

?Wenn man Spaß an einer Sache hat, dann nimmt man sie auch ernst.? Das hat Gerhard Uhlenbruck wunderbar formuliert. Oder auch die Weisheit ?Wenn du liebst, was du tust, wirst du nie mehr arbeiten.?

9. Was möchtest du beruflich unbedingt noch umsetzen?

Ich bin selber gespannt, was noch passiert. Alles ist sehr vielversprechend, aufregend und voller Neuigkeiten. Den Schritt in die Selbständigkeit jedenfalls habe ich keinen Tag bereut und ich bin dankbar für all‘ meine Entwicklungen und Erlebnisse.

10. Glaubst du, wie Andy Warhol es kundtat, das jeder Mensch auf der Welt irgendwann in seinem Leben einmal 15 Minuten lang berühmt sein wird?

Wer danach strebt, berühmt zu sein, wird das auch erreichen. Das ist nicht schwer.

11. Möchtest du berühmt sein? Wenn ja warum? Wenn nein, warum nicht?

Nicht wirklich. Ich möchte schon Teil der Gemeinschaft sein und gesehen werden. Ich freue mich, wenn meine Taten wirken, jemand Interesse an meinen Gedanken hat und all‘ das.

12. Womit möchtest du Menschen bewegen?

Mit meinen „Schmuckstücken“ will ich Lust machen und ermutigen, sich selbst aktiv zu erforschen. Spielerischer Genuss allein oder zu zweit fördert eine klare Selbstwahrnehmung der eigenen Sexualität und bietet die Chance auf reizvolle Selbsterkenntnis und erotische Überraschungen.

Außerdem möchte ich – und arbeite dafür – dass möglichst viele Menschen von den großen Unterschieden der verarbeitbaren Materialien für Sexspielzeuge erfahren, um bewusster entscheiden zu können, was sie kaufen.

13. Dein Leben als Film in 60 Sekunden. Was sollten andere unbedingt von dir erfahren?

Die Menschen, denen ich am Herzen liege, sind unmittelbar dabei und erfahren viel von mir. Mehr braucht es nicht.

14. Dein aufregendster Moment?

15. Dein schrecklichster Moment?

16. Welches Abenteuer willst du unbedingt noch erleben?

Eine Ehe.

17. Was sollten andere unbedingt über dich erfahren?

18. Worüber wirst du niemals öffentlich sprechen?

Wenn ich diese Frage beantworten würde, würde ich darüber öffentlich sprechen. 🙂

19. Was bedeutet Liebe für dich?

Die Menschen glücklich zu sehen, die mir am Herzen liegen.

20. Glück ist für dich?

Meine Mitte gefunden zu haben und im Gleichgewicht zu halten. Gesund zu bleiben. Entdeckungen machen. Geborgenheit und Lebensfreude.

21. Dein Vorbild?

Madonna. Sie ist stark und klug, bleibt ganz bei sich und lässt sich nicht beirren.

22. Was fasziniert dich an deiner Arbeit mit Menschen?

Inspirationen, Austausch und Erfahrungen.

23. In welche Situation möchtest du niemals geraten?

Abhängigkeit jeglicher Art.

24. Der Sinn des Lebens ist für dich?

So weit bin ich noch nicht. 🙂 Ich suche noch.
https://letsloveforhappiness.wordpress.com/2015/08/14/heute-moechte-reihe-susan-heat-interviewt-anja-koschemann-vorstellen-widmet-15129478/
25. Wie und Wo finden dich andere Menschen?

Ich lebe zur Zeit in Dresden. Gerne tummle ich mich in Clubs, Theatern und im Kneipchen um die Ecke ? genauso wie in Berlin oder an ganz anderen Orten. Bei Facebook, Xing und über meine eigene Homepage lässt sich leicht zu mir Kontakt aufnehmen. Bis jetzt kann ich mein Credo erfüllen: jede Mail wird persönlich beantwortet.

26. Was möchtest du unbedingt noch sagen …

Danke, dass wir Netzwerken und du Lust auf ein Interview mit mir hattest! Freut mich sehr.

Weitere Infos unter:
http://selfdelve-shop.de/index.php

Susan Heat interviewt Harry Michael Liedtke

Heute möchte ich in meiner Reihe „Susan Heat interviewt“ Harry Michael Liedtke vorstellen. Er ist ein wahres Multitalent. Dazu noch Autor und Aktivist und Kulturbesessener. Im Café Stilbruch in Galdbeck sorgt er seit Jahren für die richtige Mischung der Lesungen. Aber das ist längst nicht alles. Davon mehr im Interview.

Susan Heat interviewt

Harry Liedtke

Harry Liedtke

1. Du bist ja ein wahres Multitalent. So ist es jedenfall in deinem Autorenprofil auf Amazon zu lesen:
„Im Hauptberuf arbeitet er als Industriekaufmann, nebenher betätigt er sich als Setzer, Drucker, Korrekturleser, Filmkritiker und Sphäronaut. Seit ein paar Jahren wirkt Harry Michael Liedtke auch als Autor. Er ist fernerhin Organisator von Lesungen und Kulturveranstaltungen, vor allem im Ruhrgebiet. Im Rahmen dessen managt er etwa eine offene Kleinkunstbühne im Gladbecker Café Stilbruch. Des Weiteren ist er Mitgründer und Vorsitzender des Kulturfördervereins „Leuchtfeder“. Im Juni 2009 erschien sein Erzählband „Begräbnis auf dem Mond“, der 2012 neu aufgelegt wurde. Sein Lebensmotto: Wenn du bis zum Hals in der Scheiße steckst, lass den Kopf nicht hängen.“

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HML: Na ja, Multi … das Aufgezählte hängt ja alles irgendwie mit dem Schreiben zusammen. Ausgenommen der Sphäronaut. Das ist mein Synonym für Träumer oder Traumtänzer. Ich glaube, ich habe ein bisschen schriftstellerisches Talent und bin nicht so ganz in dieser Welt zu Hause. Das ist schon alles.


2. Du bist selbst Autor. Welche Titel sind von dir erschienen? Wo kann man sie kaufen?

HML: Nun, es sind in erster Linie Anthologiebeiträge in Form von Kurzgeschichten. Sind schon eine ganze Menge geworden. Jedenfalls zu viele, um sie alle aufzuzählen. Wenn die Bücher nicht bei Amazon aufgelistet sind, dürften sie vergriffen sein. Interessant ist vielleicht, dass es einen Erzählband gibt, in dem nur Geschichten von mir zu finden sind. Das Buch heißt „Begräbnis auf dem Mond“ und ist Dezember 2012 im Edition Paashaas Verlag (EPV) Hattingen neu erschienen.

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3. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Worüber schreibst du am liebsten?

Hehe, ich schreibe am liebsten über mich. Nein, Scherz beiseite, so schlimm ist es mit dem Ego bei mir noch nicht. Ich schreibe gerne psychologische Geschichten, Storys aus der Innenwelt. Ich habe ein Faible für Figuren, die sich wahnsinnig in Dinge hineinsteigern können. Ich gebe zu, ich bin auch so ein Typ.
Zum Schreiben bin ich nicht wirklich gekommen. Ich habe es immer schon getan. Es war immer etwas, was mir locker von der Hand ging. Zu Anfang habe ich journalistische oder auch wissenschaftliche Texte verfasst – etwa Filmkritiken, Essays, Abhandlungen für Fachzeitschriften. Später kam dann die Prosa hinzu. Lief ganz gut, die Leute wollten mehr lesen, also habe ich weitergemacht.

4. Was tust du für deine Autorenpopularität? Machst du Lesungen. Wenn ja wo und wann und wo kann man die Termine nachlesen?

Ohne Lesungen geht gar nichts, außer man hat den besten Literaturagenten der Welt. Der kann vielleicht einen Schriftsteller populär machen ohne Lesungsauftritte. Aber wer hat schon solch ein PR-Genie an der Hand? Wenn man bekannt werden möchte, muss man tingeln, tingeln, tingeln. Und Interviews geben!
Nachlesen kann man meine Termine in einigen Foren bei meinem Autorenprofil. Ich bastle gerade an einer eigenen Website. Sowie sie steht, gibt es keine Entschuldigung mehr, wenn man mich verpasst.

5. Hast du Tipps für Autoren wie sie sich bekannt machen können? Wann sollten sie auf die Lesebühne? Wie kommen sie am besten dort hin? Kann ein Autor von seinen Bücherverkäufen leben?

Tipp 1: Netzwerke bilden!

Tipp 2: Alle Medien zur PR nutzen.

Tipp 3: Sich einen guten Mentor suchen. Bei mir war es die Leverkusener Autorin Regina Schleheck. Ihre Ratschläge waren stets Gold wert. Auf diesem Wege: Hey, Regina! Danke dir!

Wann ein Autor auf eine Lesebühne soll?
Sofort und immer! Sofern man ihn lässt. Live vor Publikum lernt man am besten und am schnellsten. Ein solcher Lernprozess kann natürlich bitter werden. Aber da muss man durch. Nobody is perfect, schon gar nicht am Anfang. Grundsätzlich behaupte ich: Bühnenerfahrung erlangt man nur auf der Bühne. Wie man dahin kommt? Anfragen, nachhaken, sich irgendwo einklinken … Eigeninitiative ist gefragt. Wer als Newcomer wartet, dass er eingeladen wird, kann lange warten. Eingeladen zu werden, ist ein Privileg der Stars. Und jene können auch von ihren Buchverkäufen leben. Hoffe ich zumindest. Wäre ja deprimierend, wenn selbst Starautoren nicht über die Runden kämen.


6. Bevorzugst du die klassischen Printbücher? Oder bis du Ebook-Fan? Sterben die gedruckten Bücher bald aus?

Ich bevorzuge Print. Seiten umzublättern, macht mir irgendwie Freude. Ich verdamme aber die Ebooks keineswegs. Ich glaube schon, dass die gedruckten Bücher aussterben werden, aber das wird sehr lange dauern. Die Technik ist noch zu unhandlich, und auch visuell muss sich einiges tun. Wir stehen ja erst am Anfang der Entwicklung, es wird im Laufe der Jahrzehnte phänomenale Neuerungen geben. Die müssen uns natürlich erst noch in den Sinn kommen. Nun, als die ersten Autos kamen, hat auch niemand die heutigen Modelle für möglich gehalten oder gar vorausgesehen. Es wird jedenfalls aus der Mode kommen, Bäume umzuhauen, um daraus Bücher zu machen, die dann auch noch verteilt werden müssen. Viel zu umständlich, wenn man darüber nachdenkt.


7. Und dabei ist noch gar nicht von deiner Kulturbesessenheit zu lesen. Seit Jahren kümmerst du dich um die Lesungen im Café Stilbruch in Gladbeck und hast nun auch noch den Kulturverein „Leuchtfeder“ mit ins Leben gerufen. Erzähl doch mal wie du zu Kultur gekommen bist und was dich daran so fasziniert. Denn du wirst bezeichnet als Initiator, Ideengeber, Organisator und, ganz nebenbei, Mädchen für alles – natürlich alles ehrenamtlich.

Hm! Also, ich bin kein Altruist. Ich will mit meiner Kunst auch was verdienen. Aber man muss auch Leute finden, die dafür zahlen. Insofern bleibt mir oft gar nichts anderes übrig, als ehrenamtlich tätig zu sein.
An der Kultur fasziniert mich zum Beispiel, dass sie so schwer zu vermarkten ist. Es ist zugegebenerweise ein hartes Los, Kulturschaffender zu sein. Das Arbeitsfeld ist wie geschaffen, um sich hineinzusteigern, zu verbeißen.
Allerdings es ist auch nicht nur das Geld, was mich treibt. Ich habe wie die meisten auch meine Idole und eifere ihnen nach.

8. Was ist dein Berufs- und Lebensmotto neben deinem schon genannten?

Einfach kann jeder! Bange machen gilt nicht!! Aufgeben ist keine Kunst!!!


9. Was möchtest du beruflich unbedingt noch umsetzen?

Knifflige Frage! Ich habe kein echtes Fernziel. Natürlich, auch ich möchte einen großen Roman schreiben, der die Welt verändert und die Zeiten überdauert. Dann wiederum denke ich, Shakespeare und Goethe haben das geschafft, und was ist daraus geworden? Folianten in einer altmodischen Sprache, die heute kein normaler Mensch mehr liest. Und ehrlich gesagt, wenn meine kleine Bühne einigermaßen läuft, bin ich schon glücklich und zufrieden.

10. Glaubst du, wie Andy Warhol es kundtat, das jeder Mensch auf der Welt irgendwann in seinem Leben einmal 15 Minuten lang berühmt sein wird?

Nein! Klar, grundsätzlich kann jeder berühmt werden, wenn er oder sie es darauf anlegt. Aber die allermeisten Menschen bleiben doch unter dem Radar, und das ist ja auch nichts Schlechtes. Und wieso eigentlich genau 15 Minuten …? Na ja, wir alle wissen, was Warhol gemeint hat, nämlich die Flüchtigkeit von Ruhm und medialer Aufmerksamkeit. Jemand der nur für eine relativ kurze Zeitspanne berühmt ist, ist nicht wirklich berühmt.


11. Möchtest du berühmt sein? Wenn ja warum? Wenn nein, warum nicht?

Berühmt zu sein, ist wohl sehr anstrengend. Ständig von vielen Menschen beäugt zu werden, erscheint mir enervierend. Man wird als Star ja zudem oft genug in ein schlechtes Licht gerückt – einfach nur aus purer Bosheit. Ich tauge auch nicht als Projektionsfläche oder Vorbild, das gäbe nur Enttäuschung. Andererseits würde ich die ganzen Privilegien, die man genießt, wenn man berühmt ist, schon gern mitnehmen.

12. Womit möchtest du Menschen bewegen?

Wenn ich Menschen anstecken kann mit dem, was ich gut und richtig finde, wäre mir das einiges wert. Insofern sehe ich mich auch als jemand, der die Fackel weiterträgt.

13. Dein Leben als Film in 60 Sekunden. Was sollten andere unbedingt von dir erfahren?

Wenn ich mal draufgehe, dann hätte ich gern einen coolen Abgang. Untermalt von der Musik von Ennio Morricone! Die Leute sollen mich als Type in Erinnerung behalten. Allerdings, ich bin ja auch etwas wehleidig. Wenn mein Ende schnell und schmerzfrei kommt, darf es auch ganz und gar unspektakulär sein.

14. Dein aufregendster Moment?

Öh … da ich mich ständig über alles Mögliche aufrege … kann ich gar nicht sagen … ich habe jeden Tag zehn neue aufregendste Momente … mindestens …

15. Dein schrecklichster Moment?

Ach, das waren so viele …

16. Welches Abenteuer willst du unbedingt noch erleben?

Ich glaube, ich wäre gern mal so richtig verliebt. Ich war noch nie so richtig verliebt. Man hört so viel darüber. Muss spannend sein …

17. Was sollten andere unbedingt über dich erfahren?

Dass ich Trittbrettfahrer und Schlankfußindianer nicht in meinem Team brauchen kann. Und dass mir Moralapostel auf den Keks gehen.

18. Worüber wirst du niemals öffentlich sprechen?

Dass ich im Grunde meines Herzens ein totaler Softie bin. Wenn Winnetou stirbt, muss ich weinen … egal, ob Buch oder Film, auch beim xten Mal.

19. Was bedeutet Liebe für dich?
Zynisch veranlagt, wie ich nun mal bin, reizt es mich zu sagen, dass ich nicht an die Liebe glaube. Aber so ganz stimmt das nicht. Ich vermute, Liebe ist ein Weg, Zynismus zu überwinden.

20. Glück ist für dich?

Ich liebe es, wenn Dinge funktionieren. Je schwerer ein Erfolg zu erringen war, desto befriedigter bin ich.

21. Dein Vorbild?

Das ABC! (Douglas) Adams, (Charles) Bukowski, (Raymond) Chandler. Deren Art zu schreiben hat mich stets sehr beeindruckt, dem versuche ich nachzueifern.

22. Was fasziniert dich an deiner Arbeit mit Menschen?

Nun, als Autor, der gern in der Psyche umherstromert, ist es natürlich interessant herauszufinden, wie andere Menschen ticken. Solche Kontakte dienen mir als Inspiration. Allerdings bin ich oftmals auch einfach nur ratlos. Ich verstehe manche Menschen schlichtweg nicht, so sehr ich mich auch bemühe, sie beziehungsweise ihr Verhalten zu ergründen. Dann paart sich die Faszination mit Verdrossenheit. Da geht es mir wie einem Mathematiker, der eine komplexe Gleichung zu lösen versucht und es partout nicht hinkriegt. Irgendwann könnte man ausflippen
.
23. In welche Situation möchtest du niemals geraten?

Meine persönliche Horrorvorstellung ist es, keine Luft mehr zu kriegen. Zu ertrinken, im Treibsand zu versinken, lebendig begraben zu werden … davor habe ich echt Muffe.


24. Der Sinn des Lebens ist für dich?

Ist doch klar: 42! Es gibt ohnehin nichts Sinnigeres im Leben eines jeden Menschen, als Douglas Adams zu lesen.

25. Wie und wo finden dich andere Menschen?

Ich hänge häufig im Gladbecker Café Stilbruch ab. Dort steht die von mir betreute Bühne, da sind die Menschen, die ich mag. Das CSB ist meine Trutzburg.


26. Was möchtest du unbedingt noch sagen
…

Meine Botschaft an die Welt? Ha! Hey, Leute, nehmt euch mal alle nicht so wichtig. Lohnt nicht!

Infos im Internet:
http://www.harry.leuchtfeder.de
http://www.harry-liedtke.com/

Autorenprofil bei Amazon.de
http://www.amazon.de/Harry-Michael-Liedtke/e/B004WW7C5S

http://www.cafe-stilbruch-gladbeck.de/

Susan Heat interviewt Lisa Martin

Heute möchte ich in meiner Reihe „Susan Heat interviewt Lisa Marin“ vorstellen. Sie widmet sich in besonderer der Musik und mit Hilfe der Engel unterstützt sie Menschen. Aber davon mehr im Interview.

Susan Heat interviewt

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1. Liebe Lisa Du bist auf mehreren Gebieten aktiv. Songschreiber und Sängerin. Wie kamst du dazu. Was schreibst und singst du? Welche aktuellen Songs gibt es von dir. Wo kann man sie kaufen und wo kann man dich live hören?

Ich bin mit dem deutschen Schlager vertraut, vom volkstümlichen Schlager bis hin zum Disco-Fox.
Veröffentlichung „Auch wenn wir zwei nicht zusammen sind“ im Vertrieb der deutschen Austrophon (DA). Weitere Titel „Mein Engel flieg mit mir“, „Tanzende Sterne“uvm.
Der neueste Titel „Liebe auf dem Berg Duett mit Barry Lane, aufgenommen in in der Schweiz (Fernsehstudio Schweiz5).
Ich bin auch Textschreiberin und habe Lieber geschrieben für Sabrina Sanders (Silberregen), „Verdammt mit der Liebe“ (MarionFarrell), Torsten Krause (KeinePanik).
Dann bin ich auch als Autorin tätig, Auf dem Markt ist die „Kleine Seele“ (Noel-Verlag), Ende November erscheint ein neues Buch von mir „Lillepu das Elfenkind“ (Drei esoterische Märchen)im Noel-Verlag.

2. Wie hast du deine Fähigkeit als Engelmedium entdeckt? Hat das Auswirkungen auf dein Leben?

Seit meinen vierten Lebensjahr habe ich Kontakt zu den Engeln, konnte aber erst viele Jahre später etwas damit anfangen. Heute bin ich ein bekanntes Engelmedium und bin regelmäßig Fernsehen in der Schweiz. Auch Liveberatungen sind dort möglich.Wie ich sonst noch zu erreichen bin:
Man findet mich unter lisa-engelmedium.de
und mit meiner Musik unter lisa-martin.info

3. Welche Tipps gibst du als Engelmedium den Lesern und Leserinnen hier? Was sollten Sie beachten? Was sollten Sie auf keinen Fall tun?

Die Menschen sollten wieder mehr an die Kraft,und Hilfe der Engel glauben,nicht nur wenn sie in Not sind,die geistige Welt(sprich Engel) will angerufen werden.Auf keinen Fall die Engel für alles verantwortlich machen

4. Du schreibst auch Bücher wie z.B. „Die kleine Seele“. Wie bist du zum Schreiben gekommen? Gibt es neue Bücher von dir? Hälst du Lesungen? Wenn ja, wo können dich Menschen mit deinen Büchern erleben?

Noch einmal zu meinen Büchern,Geschichten habe ich schon geschrieben. Da war ich zehn Jahre alt.Mein neuester Titel,an dem bin ich gerade dran heißt „Wenn die Seele erfriert“ erscheint im Frühjahr 2013. Zusammen mit Barry Lane gibt es auch immer wieder Lesungen,die nächste ist am 15.12.12 in Frankfurt Celtic-Garden.

5. Was ist dein Berufs- und Lebensmotto?
Im Berufs leben sollte man immer das tun,was einen auch Freude macht wo man die erfüllung findet.Mein Lebensmotto Lebe deine Träume,und träüme nicht dein Leben.

6. Was möchtest du beruflich unbedingt noch umsetzen?

Ich glaube das ich alles erreicht habe,vielleicht den Menschen noch näher zu sein,mit meiner Arbeit.

7. Glaubst du, wie Andy Warhol es kundtat, das jeder Mensch auf der Welt irgendwann in seinem Leben einmal 15 Minuten lang berühmt sein wird?

Ja,die Aussage von Andy Warhol kommt der Wahrheit nahe,ich glaube daran.

8. Möchtest du berühmt sein? Wenn ja warum? Wenn nein, warum nicht?

Ich mache mir keine Gedanken um Berühmtheit,ich denke ich habe schon einiges erreicht,und bin mit meiner jetzigen Berühmtheit zufrieden.

9.Womit möchtest du Menschen bewegen?
Durch meine Arbeit.

10. Dein Leben als Film in 60 Sekunden. Was sollten andere unbedingt von dir erfahren?
Als ich meinen Seelenpartner gegenüberstand, wusste ich das sich mein ganzes bisheriges Leben verändern würde.Dieses Gefühl ist unbeschreiblich.Nicht verzweifeln, wenn man lange alleine ist und auch nicht suchen.Wenn es soweit ist,dann seid ihr zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort.Wir werden alle einmal stolpern, hinfallen dürfen wir nicht.,Wenn man ganz unten angekommen ist, geht man auch wieder nach oben.Nie den Glauben verlieren,denn tiefer wie ganz unten geht nicht

11. Dein aufregendster Moment?
Die Geburt meiner ersten Tochter,danach bekam ich noch zwei Kinder. Es war jedes mal ein aufregender Moment.

12. Dein schrecklichster Moment?
Das war am Nikolaustag 06.12.01988. Meine Mutter kam vom Einkauf nicht zurück. Beim Überqueren eines Zebrastreifens hat ein Schulbus meine Mutter voll erwischt. Während wir freudig auf ihre Rückkehr warteten,war sie bereits tot.

13. Welches Abenteuer willst du unbedingt noch erleben?
Ich möchte einmal in das Land der Indianer reisen. Am liebsten mit meinem Freund.

14. Was sollten andere unbedingt über dich erfahren?
Man soll nie seine Träume aus den Augen verlieren,immer daran festhalten dann gehen sie in Erfüllung.

15. Worüber wirst du niemals öffentlich sprechen?
Wenn Menschen mir etwas anvertrauen,dann bleibt es in meinem Herzen,was immer es ist.

16. Was bedeutet Liebe für dich?

Vertrauen,Glaube,für den anderen da sein, den anderen zur Seite stehen – auch in schwierigen Zeiten

17. Glück ist für dich?
An erster Stelle Gesundheit,Zufriedenheit, ausgeglichen sein, geliebt zu werden.

18. Dein Vorbild?

Meine Eltern.

19. Was fasziniert dich an deiner Arbeit mit Menschen?

Den Menschen zu helfen.Wenn jemand nicht mehr weiter weiß, mir vertraut. Und wenn ich spüre, dass ich die letzte Hoffnung bin.Wenn ich dann die Menschen wieder aufgebaut habe,und sie mit gutem Gewissen entlassen kann,das fasziniert mich immer wieder.

20. In welche Situation möchtest du niemals geraten?
Da gibt es nicht mehr viel. Ich habe alle Tiefen durchlebt. Das schlimmste wäre für mich, meine Kinder leiden zu sehen,oder sie zu verlieren.Meine Seelenpartner zu verlieren wäre auch schlimm für mich.

21. Wie und Wo finden dich andere Menschen?
Man findet mich im Internet,lisa-engelmedium.de oder bei Eisu TV

22. Was möchtest du unbedingt noch sagen …
Ich wünsche allen Menschen das sie ein glücklicheres 2013 haben bleibt bitte im Vertrauen,und gebt eure Ziele,und Träume niemals auf.In Licht und Liebe Eure Lisa

Kontaktadressen im Internet:
http://www.lisa-engelmedium.de
http://www.lisa-martin.info

Susan Heat interviewt Frank Ballhause

Heute möchte ich in meiner Reihe „Susan Heat interviewt Frank Ballhause“ vorstellen. Er begann bereits im Alter von neun Jahren mit dem Boxen und errang viele Siege. Über 135 nationale wie internationale Kämpfe bestritt er in seiner aktiven Zeit. Heute gibt er sein Wissen weiter. An Kinder und Jugendliche, aber auch an Manager und Frauen. Er verbindet dabei Technik und Persönlichkeitsentwicklung als Coach und Boxen. Aber davon mehr im Interview.

Susan Heat interviewt

Frank Ballhause

Frank Ballhause

1. Du hast ja schon als Neunjähriger mit dem Boxen angefangen. Wie kamst du zu diesem Sport? Wie wurdest du Amateur Boxer und welche Höhen und Tiefen hast du als Boxer durchlebt?
Mein älterer Bruder hat mich zum Boxsport animiert, er war damals selbst ein erfolgreicher Boxer und trainierte zur damaligen Zeit bei SC-Chemie Halle. Boxsportfreunde wissen, dass SC-Chemie Halle zu DDR Zeiten einer der besten Box-Club überhaupt war! Als ich das erste mal mit elf Jahren in den Ring durfte und meinen ersten Wettkampf hatte schwitze mein Bruder mehr unten am Ring als ich bei meinem Kampf. Ich gewann meine ersten 14 Kämpfe alle in Folge. Ab der 80 er Jahre boxte ich international abwechselnd in Ungarn Polen und der damaligen CSSR. Habe mir in jedem dieser Länder einen Namen erkämpft. In Thüringen war ich stets Landesmeister und 1988 auch Sachsen Anhalt Meister, bedingt durch meine Armeezeit die ich drei Jahre in der Stadt Halle verbrachte. Zu dieser Zeit trainierte ich mit den besten bei SC-Chemie Halle. Boxte für SC-Chemie Halle in der 1. Liga. Nach der Wende, boxte ich auch in Österreich und sehr viel in den alten Bundesländern, wo ich stets die Lochalmadertore schlug. Dies zu meinen Höhen im Boxsport.
Ein Tief hatte ich 1985 als ich bei einem Wettkampf in Plauen einen Kieferbruch erlitt.
Nach einem knappen halben Jahr war ich wieder im Ring gegen Freiberg und gewann in der 1. Runde durch RSC.

Frank Ballhause

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2. Du hast eine Tochter. Wie alt ist sie und lernt sie von ihrem Vater das Boxen? Wenn ja, aus welchem Grund? Kann ihr das Boxen helfen, sich besser aufs Erwachsenenleben vorzubereiten? Wenn ja, in welcher Art und Weise?
Meine Tochter ist jetzt sieben Jahre alt. Sie lernt von mir das Boxen spielerisch, durch Ihr Interesse.
Sie fragt mich, ob sie beim Training der Schüler zusehen darf und da nehme ich sie manchmal mit und sie zieht dann auch schon einmal die Boxhandschuhe an. Natürlich Boxen wir auch spielerisch bei uns zu Hause. Sie macht sich ganz gut. Gerade für Kinder und Jugendliche ist Boxen das ideale Ganzkörpertraining. Hier verbessern sie spielerisch ihre Ausdauer, Schnelligkeit, Kraft, Koordination, Beweglichkeit und Reaktion. Darüber hinaus erlernen sie das Einhalten von Regeln und Selbstvertrauen in die eigene Leistungsfähigkeit.

Frank Ballhause


3. Mit 35 Jahren hast du nochmals ein Comeback als Boxer gestartet. Wie ist dir das gelungen?

Liebe Susan, das ist auch eine Geschichte für sich. Ich versuche es kurz zu fassen. Nach meiner aktiven Laufbahn blieb ich dem Boxsport als Trainer treu. Ich lernte eine Person kennen, er war Karate-Profi und außer dem Doktor der Psychologie. Er fragte mich, ob er in unserer Trainingsstätte trainieren dürfte. Wir gestatteten es ihn. Nachdem wir uns näher kennen gelernt hatten, fragte er mich immer wieder, warum ich nicht selber noch einmal in den Ring steigen würde. Nach einer Weile gab ich nach und sagte: Aber nur, wenn du mich trainierst. Ich trainierte ein halbes Jahr jeden Tag mit ihm. Er lehrte mich Techniken und Bewegungsabläufe, die ich vorher in meinen 18 Jahren Boxsport nicht kennen gelernt hatte. Endergebnis, ich wurde mit 35 Jahren noch einmal Thüringen-Meister!!!

Frank Ballhause

4. Du hast ein Diplom in Praktischer Psychologie. In Verbindung mit dem Boxen hast du daraus ein einzigartiges Konzept entwickelt. Wie sieht dieses Konzept aus? Was bringt es den Menschen? Ist es für Frauen und Männer geeignet?
Auch dazu hat mich mein neuer Trainer und Freund animiert. Er ist ja Doktor der Psychologie und hat mich natürlich auch mental sehr geprägt, wofür bin ich ihn bis in alle Ewigkeit dankbar bin.
Ich begann durch sein Zutun ein Fernstudium in Praktischer Psychologie, was ich nach einer gewissen Zeit mit der Note 2 abschloss und noch ein Diplom schrieb. Das ist nichts Besonderes, ich bin deswegen kein Psychologe und darf mich auch nicht so nennen.
Zur Frage ob, ob mein Konzept für Frauen und Männer geeignet ist, lautet die Antwort: Ja auch Frauen und Männer sind Menschen…lach auch für sie ist es geeignet!
Dieses Konzept ist durch meinen Lebensweg entstanden. Ich war über 15 Jahre im Vertrieb tätig, neben bei war ich Trainer und hatte also immer mit den verschiedensten Charakteren zu tun. Fitness und Gesundheit hat in den Köpfen unserer Gesellschaft einen immer größeren Stellenwert bekommen.
Boxen ist bei Frauen längst kein Geheimtipp mehr. Immer mehr Frauen wissen das Boxtraining als ideales Mittel zum Bodystyling zu schätzen. Die Trainingseinheiten sind so aufgebaut, dass schnell Fortschritte erzielt werden.
Boxtraining hilft, die gesamte Stützmuskulatur im Körper wieder aufzubauen und somit Rückenschmerzen, Gelenkschmerzen zu lindern oder sie verschwinden sogar ganz. Die Charakterbildung spielt natürlich auch eine große Rolle, was bei den Jugendlichen viel Sinn macht.

Frank Ballhause

5. Coaching und Boxen. Reicht dafür ein Wochenende aus? Oder läuft dein Coaching-Box-Programm über einen längeren Zeitraum? Bietest du es als Einzel- oder Gruppen-Coaching-Box-Programm an?
Ich sagte zu mir immer als ich früher noch in den Ring stieg: Sei für alles offen, es kann viel passieren.
Der Sieg war aber immer in meinem Kopf. Genauso machte ich mir auch Gedanken, wie und auf welche Weise ich mein Training rüberbringen sollte. Nun kam ich zur Erkenntnis, dass Gruppentraining die beste Variante für mich ist. Natürlich biete ich auch auf besonderen Wunsch Einzeltraining an. In erster Linie biete ich Fitness-Boxen, das Coachen läuft mit meinen Interessenten „Sportsfreunden“ nebenher während des Trainings ab. Wie sagt man so schön, Sport formt den Charakter.

6. Welche Zielgruppe ist für dein Programm geeignet? Und welche praktischen Tipps kannst du Frauen und Männern daraus hier geben?
Mit der Zielgruppe ist es noch ein wenig schwammig, da ich schon jetzt Anfragen von Müttern und Vätern habe, ob sie mir ihren 5- oder 8-jährigen Sohn anvertrauen dürfen.
Hauptzielgruppen sind aber Jugendliche und Erwachsene, Frauen und Männer aller Altersklassen. Durch das „stählerne Training“ eröffnet sich den Erwachsenen oft ein neuer Blickwinkel zu mehr Selbstvertrauen, Courage – also Mut – und natürlich auch zu einer besseren Lebensqualität.


7. Glaubst du, wie Andy Warhol es kundtat, das jeder Mensch auf der Welt irgendwann in seinem Leben einmal 15 Minuten lang berühmt sein wird?

Andy Warhol war unter allen Pop-Art-Künstlern der Schillerndste. Dies ist ein Anreiz auf meinem Gebiet mein Bestes zu geben. Ich bin ein bescheidener Mensch, obgleich ich als aktiver Boxer lange Zeit Mannschaftskapitän in der 2.Liga war und sehr oft in der Zeitung gerühmt wurde für meine Leistungen. Berühmt sein muss jeder für sich definieren, ich wünsche es jeden einmal, dieses Gefühl zu haben!


8. Möchtest du berühmt sein? Wenn ja warum? Wenn nein, warum nicht?

In einem bestimmten Rampenlicht möchte sicherlich jeder gern einmal stehen und dieses Gefühl für sich auskosten, auch ich für meinem Teil. Es spiegelt ja immer hin wieder, dass man etwas bewegt hat.

9. Womit möchtest du Menschen bewegen?
Ich weiß, dass ich mit meiner ruhigen und einfühlsamen Art schon viele Menschen bewegt habe.
Mit meinem Training und meiner persönlichen Art und Weise wie ich auf die Menschen eingehe, möchte ich Ihnen ein Stück mehr „Lebensqualität“ geben oder zurückgeben, je nachdem.

10. Dein Leben als Film in 60 Sekunden. Was sollten andere unbedingt von dir erfahren?
Mir wäre wichtig, dass sie wissen, welche Art Mensch ich wiedergespiegelt habe, und dass das Leben nur mit Zuckerbrot und Peitsche zu genießen ist. Denn nur eins von beiden wäre langweilig!!!

Frank Ballhause

11. Dein aufregendster Moment?
Ich habe lange überlegt, mein wirklich aufregendster Moment war, als ich bei der Geburt meiner Tochter dabei sein durfte. Ich bin sogar noch einmal schnell nach Hause gelaufen um meine Fotoapparat zu holen um ein Foto zu schießen.

Frank Ballhause


12. Dein schrecklichster Moment?

Ich verlor innerhalb von 2 Jahren meine Eltern.

13. Welches Abenteuer willst du unbedingt noch erleben?
Einmal in der Wüste zu laufen, die Pyramiden in Ägypten sehen und an den Niagarafällen stehen, um die Kraft der Natur zu spüren!!!

14. Worüber wirst du niemals öffentlich sprechen?
Über den Tod meiner Eltern und über mein Sexleben würde ich nicht öffentlich sprechen!!!


15. Was bedeutet Liebe für dich?

Liebe bedeutet für mich alles. Wir Menschen verbringen und verbinden viel zu wenig mit Liebe.
Liebe zu jemandem oder zu etwas ist doch unsere antreibende Kraft. Wenn es nach mir ginge, würde ich lieber jeden Tag Hunderte von Menschen umarmen anstatt sie wie ich es jeden Tag auf den Straßen sehe, die Leute mit gesenkten Haupt durch die Straßen gehen zu sehen.

16. Glück ist für dich?
Glück ist für mich, die Sonne jeden Tag auf- und untergehen zu sehen und in der Zwischenzeit mein Leben so gut wie es mir möglich ist, zu gestalten!!!

17. Dein Vorbild?
Muhammet Ali, er ist für mich der Mann des Jahrhunderts. Er ist der beste Boxer aller Zeiten, sein Stil ist unerreichbar. Er hat auch nie aufgegeben, immer an sich geglaubt. Er ist ein liebevoller Mann. Und ist jetzt noch eine Ikone!!!

18. Was fasziniert dich an deiner Arbeit mit Menschen?
Der Mensch!!!!!!!!!!!!!

19. In welche Situation möchtest du niemals geraten?
Etwas oder jemandem, den ich liebe, sterben zu sehen!!!

20. Der Sinn des Lebens ist für dich?
Ich bin bei meinen Eltern sehr frei aufgewachsen, hatte viele Freiheiten und so lebe ich fortan.
Möchte weiter das Ausleben, was für mich lohnenswert ist und mir keine Grenzen setzen. Wie gesagt, Liebe ist alles!!!

21. Wie und Wo finden dich andere Menschen?
Wie mich andere Menschen finden, vermag ich nicht zu sagen, aber für das Andere gibt es das Internet!!!

Frank Ballhause

22. Was möchtest du unbedingt noch sagen …
Meinen Leitspruch: Wie frei und glücklich du im Leben bist, hängt davon ab, wie gut es dir gelingt, die Probleme zu lösen, die Glück und Freiheit im Wege stehen!!!

Infos im Internet:
http://www.ballhause-boxsportinfo-coaching.org/

Susan Heat interviewt Jürgen Urig

Heute möchte ich in meiner Reihe „Susan Heat interviewt Jürgen Urig“ vorstellen. Ein kreatives Multitalent. Autor. Sprecher. Musiker. TV-Producer. Format-Entwickler. Lebenskünstler. Stolzer Vater einer äußerst sympathischen Tochter … Aber davon mehr im Interview.

Susan Heat interviewt

Jürgen Urig

Jürgen Urig

Jürgen Urig


1. Du bist ja ein wahres Multitalent. Schreiber und Comedy-Schreiber, Sprecher, Musikant, Darsteller, 3D & Webdesign TV-Producer. Bist du lieber hinter der Kamera und stehst du auch gern selbst auf der Bühne oder vor der Kamera?

Mein Ur-Wunsch als Kind war es, Schauspieler zu werden… Lief dann alles ein bisschen anders. Ich habe angefangen Bäcker zu lernen, Siebdrucker, Reprofotograf und schließlich Autozubehörverkäufer… Die letzte Ausbildung hab ich sogar beendet. Dann zwei Jahre Bundeswehr, die mit Nervenzusammenbruch im Krankenhaus endeten und zahlreiche Jobs als Kellner, Versicherungsverkäufer, Anzeigenverkäufer, Handelsvertreter, LKW-Fahrer, Plattenpromoter.

Anfang der 80er hab ich dann bei den „Filzläusen“, einer im Saarland recht populären Polit-Kabarett-Gruppe das Klavier bedient und in verschiedenen Nummern mit gespielt. Hier lernte ich die Angst vor dem Text-Blackout kennen und mir wurde klar, dass es gut war, kein Schauspieler geworden zu sein…
Durch Zufall kam ich dann 86 zum Radio. Ein französischer Piratensender mit deutschem Programm. Der Job machte enormen Spaß und ich ließ mir von einer versierten Sprecherzieherin meinen saarländischen Dialekt ab erziehen. War ein hartes Stück Arbeit, dass sich aber gelohnt hat. Radio war mein Ding.

Nach drei Jahren in Frankreich bin ich dann nach Offenburg zu Radio OHR, dem Offenburger Heimat Radio. Ein Jahr später zu RTL Radio in Stuttgart. Hier begann auch meine Karriere als Comedy-Autor. Hab dort jeden Tag ca. 15-20 Minuten Gagbeiträge geschrieben und natürlich auch fleißig moderiert.
Die Schauspielerkarriere war vergessen. Leider wurde ich dann zum Unterhaltungschef und stellvertretenden Programmchef gemacht und geriet in die Mühlen der Administration. Dumm gelaufen. Ich wollte nämlich einfach nur lustig sein und moderieren.
Hab irgendwann von heute auf morgen alles hin geworfen und mich nach Weimar verkrümelt, wo ich bei Antenne Thüringen noch ein dreiviertel Jahr Gags geschrieben und Mr. Morning Show gegeben hab. War unglaublich schön dort. 1993… Umbruchzeit.
Viele äußerst angenehme Menschen kennen sowie Bildung, Intelligenz, Ausbildung und Selbstbewusstsein der „Ossis“ schätzen gelernt.
Speziell die Frauen im Osten haben es mir bis heute angetan, da sie ein ähnlich selbstverständliches Selbstbewusstsein haben wie Französinnen… Nicht so aufgesetzt emanzipatorisch wie die Wessi-Mädchen…
Ok, ich schweife ab.
Wie war noch mal die Frage? Ach ja. – Bin dann Ende 93 als Headwriter zu RTL Samstag Nacht. Hier ist dann tatsächlich noch mal der Wunsch vor die Kamera zu treten entfacht worden. Hab beim Casting mit gemacht als ein neuer Comedian gesucht wurde… Ich hatte leider nur Platz zwei belegt. Erster wurde Tommy Krappweis.
Also, wurde der Wunsch wieder ad acta gelegt und ich widmete mich dem, was ich am besten kann. Lustig sein und das aufschreiben.
Dank des mittlerweile fortgeschrittenen Alters hab ich mir auch selbst eingestanden, dass ich nicht sooo gut bin vor der Kamera.
Das änderte sich aber dann dummerweise 2010 bei einem eigenen Projekt, dass ich mit Freunden gemacht hab.
Was mich bis dato nämlich immer störte, war die Präsenz der Kamera, die ich beim Spiel nicht aus dem Kopf bekam. Beim Dreh zur „Comédie noire“ war das anders. Dank Medienkrise und Finanzproblemen hab ich die Sachen einfach runter gespielt… und war zum ersten Mal halbwegs mit mir zufrieden. Bild dir ein eigenes Urteil:

Wir haben selbst geschrieben, selbst produziert, gespielt und auch Musik, 3D-Arbeiten und Layout sind von mir…

Seitdem hab ich wieder Blut geleckt. Bisheriger Höhepunkt war unser Projekt „Drei Fuffzich“, das mit den Kollegen Dietmar Schuch und Rolf Gade entstanden ist.

Kuckst Du hier:
http://cowboyfilm.spiny.de/

Jürgen Urig

Wenn alles gut geht wird es davon sogar eine Bühnenversion geben. Eine liebe Freundin von mir, Schauspielerin und Regisseurin, hat die drei Folgen gesehen, war begeistert und will das jetzt eben für die Bühne inszenieren… Spannende Herausforderung… Speziell was meine Angst vor dem Blackout angeht…

Was die Arbeit hinter der Kamera angeht, hab ich seit „Teddys Show“ und der Arbeit an einem Piloten mit o.a. Freundin auch etwas Blut am Regie führen geleckt… Mal sehen, wo es hin führt.
Allerdings sehe ich meine Hauptaufgabe immer noch im Schreiben… und Musik machen… und ein bisschen 3D-Werkeln…
Ach ja. Falls es dich interessiert. Auch ein eigenes Projekt, für das ich mich während des Sommers in meinem Studio verbarrikadiert hab:
„Urig´s all nude & funny (but sometimes just sexy) short stories“ – Hier der Teaser dazu:

http://www.urig.de/Video/AN_Teaser01.mov

Die ersten Stories folgen in Kürze.

2. Was ist dein Berufs- und Lebensmotto?

Beruflich: Gib dein Bestes und Du bekommst das Beste. (funktioniert leider nicht mehr so wie früher, seitdem das Beste in unserer Branche nicht mehr so sehr gefragt ist wie das Billigste)

Privat: Das Leben ist gelb.

Jürgen Urig

3. Was möchtest du beruflich unbedingt noch umsetzen?

Siehe oben angeführte Projekte. Außerdem werde ich wohl nicht umhin kommen, doch noch den obligatorischen Roman zu schreiben… oder so was ähnliches. Vielleicht auch lediglich eine Sammlung von Gedichten und Kurzgeschichten.

Außerdem will ich noch ne CD machen… Die „Vertonung meiner Wohnung“… Und vielleicht noch ne Kölsch-Rock-CD… Mein Projekt „De Imis“ ist leider dank des großen Erfolges unserer Sängerin Carolin Kebekus dann im Sande verlaufen… Aber egal. Hat viel Spaß gemacht. Allerdings hab ich halt noch ein paar Songs davon übrig, die unter die Leute sollten.
Dann soll es auch noch neue Songs für „Die Papi´s“ geben… Einer meiner Lieblingskollegen, Paulus Vennebusch, kam damit vor zwei Jahren auf mich zu. Er hatte das Buch „Giganten der Zärtlichkeit“ geschrieben. Die Vita eines alternden, fiktiven Schlager-Duos. Tolles Buch, wunderschöne Satire. Paulus hatte auch schon einige Songs dazu komponiert und ich sollte die Arrangements machen. Eingesungen wurden die Liedchen von Peter Rütten und mir. Anfang nächsten Jahres wird es neue geben… Denke ich mal… hoffe ich.

Letztendlich würde ich mich natürlich auch gerne auf ein größeres Projekt stürzen wollen, dass mal wieder bezahlt wird…
Ansonsten steht dann nur noch die Currywurst-Bude auf Jamaika auf dem Plan.

Jürgen Urig

Jürgen Urig


4. Glaubst du, wie Andy Warhol es kundtat, dass jeder Mensch auf der Welt irgendwann in seinem Leben einmal 15 Minuten lang berühmt sein wird?

Kommt darauf an wie man berühmt definiert. Ist man schon berühmt, wenn man bei einem Erdbeben ums Leben kommt?
Oder muss man einfach nur ein selbstgedrehtes Handy-Video seines Fahrrad fahrenden Hundes auf youtube hoch laden? – Wie viele Videos gibt es auf youtube? – Ja, Herr Warhol hatte, glaub ich, Recht.


5. Möchtest du berühmt sein? Wenn ja warum? Wenn nein, warum nicht?

Mal so für ne Viertelstunde… Vielleicht nicht unbedingt als Opfer eines Erdbebens… Wobei… Zumindest einer meiner Sätze ist ja eigentlich schon mal berühmt gewesen. Dabei war es einer, der mir recht flott von den Fingern ging.
Als ich „Sex TV“ entwickelt hatte und den ersten Sketch dazu schrieb, konnte Brisko Schneider die Zuschauer nur mit „Hallo, liebe Liebenden…“ begrüßen.
Geb ich hier eigentlich gerade ein bisschen an?
Ja, ich glaube ich will berühmt werden. Nicht, um berühmt zu sein sondern als Anerkennung dessen, was ich mir in den vergangenen 26 Jahren aus dem Hirn geprügelt habe.
Über den Daumen geschätzt ca. 10 Gigabyte Word-Dokumente. Und da sind die Rechnungen noch nicht mit gezählt…
Danach käme dann oben erwähnte Currywurstbude.

6. Womit möchtest du Menschen bewegen?

Viele Menschen? – Mit Worten die lachen machen. Aber nicht vor Schmerzen weil man sich dabei wild auf die Schenkel klopft.
Aber auch mit Worten, die traurig machen, nachdenklich, das Hirn anregen, das Herz.
Einen Menschen – Mit Liebe. Dummerweise.

7. Dein Leben als Film in 60 Sekunden. Was sollten andere unbedingt von dir erfahren?

Hm… Hast Du es geschafft, meine erste Antwort in 60 Sekunden zu lesen? – Nee, ich glaube, was mir wirklich wichtig wäre, ist dass der interessierte Zuschauer erfährt, wie wichtig mir immer die Liebe war und ich bis heute so naiv bin zu glauben, dass man alle Probleme bewältigen kann wenn man wirklich liebt.
Egal ob alle Menschen oder nur einen einzigen. Scheiss Lebenseinstellung, ich weiss.

8. Dein aufregendster Moment?

Da muss ich nicht lange überlegen. Das war der Moment, als ich zum ersten Mal im Leben feststellen durfte, dass Frauen auch Spaß am Sex haben und ich ne ganze Nacht durch vögeln kann. Und ich war schon recht alt…

Jürgen Urig

9. Dein schrecklichster Moment?

Hier muss ich ein wenig länger überlegen. Es gab einige schreckliche Momente… Trennungsmomente jeglicher Form… Autounfälle… Nee, ich glaube, der schrecklichste war definitiv im Februar 2011 als ich durch Leistung des Offenbarungseids in amtlicher Form bestätigt bekam, dass mein Lebensprinzip nicht mehr funktioniert.

10. Welches Abenteuer willst du unbedingt noch erleben?

Mit dem Motorrad einmal komplett um die Ostsee fahren. Ursprünglich sollte es ne Harley sein. Ich hatte selbst drei davon. Also, nacheinander. Mittlerweile bin ich weg vom Anwalts- und Zahnärzte-Zweirad. Vielleicht wird es ne MotoGuzzi… Irgendwann mal…

Jürgen UrigJürgen UrigJürgen Urig Tochter

11. Was sollten andere unbedingt über dich erfahren?

Männer: Keine Angst, ich bin kein Gegner für euch.
Frauen: Ich habe einen kleinen Penis.

12. Worüber wirst du niemals öffentlich sprechen?

Dass ich einen kleinen Penis habe.

13. Was bedeutet Liebe für dich?

Wie oben erwähnt bestimmt sie mein Leben. Und hat mich logischerweise enttäuscht. Man sollte sich einfach von nichts und niemandem das Leben bestimmen lassen.

14. Glück ist für dich?

Letzten Freitag hatte ich mit meinem Lieblingsproduzenten Jacky Dreksler eine Diskussion darüber. Es standen bereits ca. 42 Kölsch, eine Schachtel Salzstangen, eine Tüte Chips und ein Päckchen Erdnüsse auf unserem Deckel.
Er stellte mir genau die selbe Frage und das erste was mir einfiel war: Vielleicht bin ich ja nur glücklich, wenn ich unglücklich bin. – Der alte Philosoph meinte dann: Du hast doch den Arsch auf. – Und ich dachte noch ein bisschen drüber nach. Bis heute, übrigens.
Letzten Endes besteht das Glück wohl für mich darin, frei zu sein. Das war mir immer am allerwichtigsten. Dieses extreme Freiheitsbedürfnis hat mir das Leben nicht immer einfach gestaltet, speziell was den Umgang mit Behörden und Vorgesetzten angeht… Aber ich bin, selbst in der momentanen finanziellen Lage glücklich, halbwegs frei handeln zu können… – Ja, ich weiss. Nun kann man natürlich sagen: Aber genau damit hast Du dir doch selbst einen Käfig gebaut… Ach, das führt jetzt, glaube ich, zu weit…
Vor drei Wochen wurden mir von einem lieben Freund die ersten drei Staffeln von „Sons of anarchy“ auf den Tisch gelegt. In Folge 8 oder so stieß der Held auf ein Zitat von Emma Goldman, die als Begründerin des Anarchismus gilt. Es hat mir sehr gefallen, denn es lautete:
„Anarchism stands for the liberation of the human mind, from the dominion of religion and liberation of the human body from the coercion of property; liberation from the shackles and restraint of government. It stands for a social order based on the free grouping of individuals“

Ums kurz zu machen: Ich habe gelernt mit den Konsequenzen meine Denkens zu leben und bin glücklich so wie es ist. Am allermeisten wenn ich dann auch noch Besuch von meinem Lieblingsmenschen, meiner Tochter, bekomme.

15. Dein Vorbild?

Boah… Du stellst Fragen. Ad hoc würde ich sagen: Gibt´s nicht. – Ich denke mal einen Moment nach. Hm… Mit 12 Jahren hatte ich den „Seewolf“ mit Raimund Harmstorf gesehen. Ich wollte danach immer so aussehen wie er… Wild, zersaust und mit Vollbart… – Reich das als Antwort? Nein. Gut. Ähm…
Jesus find ich eigentlich auch ganz gut. Einfach mit den Kumpels durch die Gegend ziehen, Liebe verbreiten, Fische fangen und Obrigkeiten ärgern. Ja, das gefällt mir.

16. Was fasziniert dich an deiner Arbeit mit Menschen?

Dass es immer andere Meinungen gibt von denen man lernen kann, mit denen man sich messen muss.
Allerdings ist das immer seltener wirklich spannend, da sich ab einem bestimmten Alter doch vieles wiederholt. Ich suche mir deshalb schon auch gezielt die Menschen aus, denen ich noch begegnen will. Zumindest privat.

17. In welche Situation möchtest du niemals geraten?

Eine Rettungssanitäterin versucht meinen Penis aus dem laufenden Staubsauger zu ziehen…
Nee, im Ernst? – Hm. Ich glaube, wenn ich meiner Tochter sagen müsste, sie hätte den falschen Mann geheiratet.

18. Der Sinn des Lebens ist für dich?

Unsinn. Oder anders gesagt: Lustige Antworten auf die ernsten Fragen des Lebens zu finden. – Das Leben ist ein bunter Hund, den keiner rauchen will. Nonsens halt.

19. Wie und Wo finden dich andere Menschen?

Wie meinst Du das? Wie sie mich einschätzen? – Ich glaube, ich bin für viele ein Anarchist, dessen Anarchie sie eigentlich schätzen. Aber nicht jeder kann damit umgehen.
Oder meinst Du bei google? – Einfach Jürgen Urig eingeben… .-)

Wo? – Seit ich in der Kölner Pampa wohne mit schlechter Bahnverbindung und ohne fahrbaren Untersatz: Zu Hause.
Meistens vor´m Computermonitor, am xbox-Controller oder auf der Veranda in der Hängematte. Manchmal auch bei der Pefferminzernte im Garten.
Leider nur noch selten in einer meiner wenigen Lieblingskneipen in Köln.

20. Was möchtest du unbedingt noch sagen…

Der liebe Gott ist nicht der Mann mit dem Bart. Er ist der Bart.

Und ich hätte da auch noch eine Frage an dich, die mich seit Jahren bewegt:
Ist der Goldhamster jetzt eigentlich ein vollwertiger Sexualpartner oder einfach nur Kondomersatz?

Homepage:
http://www.urig.de/

Susan Heat interviewt Nina Sedano

Heute möchte ich in meiner Reihe „Susan Heat interviewt Nina Sedano“ vorstellen. Sie ist die einzige deutschsprachige Frau, die sich als Ländersammlerin bezeichnet und inzwischen 193 Länder, sozusagen alle Staaten der Vereinten Nationen, bereist hat. Davon wird sie mehr im Interview berichten.

Susan Heat interviewt

Nina Sedano - Ländersammleriin


1. Liebe Nina Sedano. Sie sind Autorin und Ländersammlerin und haben inzwischen alle 193 Staaten der Vereinten Nationen dieser Welt bereist. Eine beeindruckende Bilanz. Wie wurden Sie Ländersammlerin?

Vor etwa sechs Jahren äußerste sich eine Bekannte, dass ich nicht jedes Dorf auf dieser Welt bereisen könne. In diesem Moment entstand der Gedanke. ich hatte damals etwa 130 Länder persönlich entdeckt, nicht jedes Dorf, aber jedes Land schon. Zumindest sollte ich es versuchen.

Nina.Sedano,Nordkorea

2. Haben Sie Ihre Reiseleidenschaft inzwischen zum Beruf gemacht. Sie sind doch mit soviel gesammelten Ländern eine hervorragende Expertin. Gibt es Bücher zu ihren Reisen und was macht einen Ländersammlerin anders als andere Reisende. Was möchten Sie Interessierten unbedingt ans Herz legen?

Gerne würde ich meine Reiseleidenschaft Form, zum Beruf machen. Ich halte inzwischen Vorträge über die Reisen, Länder, Menschen, interkulturelle Kommunikation und was einer Frau meist allein auf eigene Faust unterwegs so alles in der Welt passieren kann.
Zur Zeit schreibe ich mein Buch ’Die Ländersammlerin’ für das ich einen guten Verlag suche.
Ich begebe mich aus der Komfortzone lasse mich ohne jeglichen Luxus auf Land, Leute, Natur, Kultur, Essen mit riesiger Portion Neugierde auf zwischenmenschlichen Begegnungen und Gespräche ein. Unter positiven Umständen gehe ich am Tag mit freundlichen Fremden mit.
Mut für sich und Geduld mit anderen (Gepflogenheiten) zu haben.

Madein Saleh SaudiArabien

3. Wie finanzieren Sie Ihre vielen Reisen? Was nehmen Sie unbedingt an Gepäck mit? Was würden Sie niemals mit auf ihre Ländersammelreise nehmen?

Meine Reisen habe ich alle selbst finanziert, vor allem durch Verzicht auf viele andere Dinge.
Sponsoren hatte ich leider keine. In Frankfurt fahre ich schon immer überall mit dem Fahrrad hin und besitze kein Auto. Die Gesamtkosten für mehrere gebrauchte Kleinwagen und deren Unterhalt in meinem halben Leben entsprächen etwa den Reisen durch alle Länder der Welt, wo man wiederum am Preis fürs Essen spart, was meist wesentlich günstiger ist als daheim.
Wenn ich nach Afrika reise, unbedingt Hygieneartikel für die Dauer der Reise, die gibt es oft nicht oder sind nur für einen Wucherpreis zu bekommen. Fotoapparat und Filme/Speicherkarte, Akkus. Eine Fliegenklatsche mit der man auch bei geschicktem Umgang Moskitos erledigen treffen kann. Ein Mobiltelefon würde ich nie mitnehmen.

Nina Sedano - Ländersammleriin

4. Welche Ländern möchten Sie unbedingt noch bereisen? Und gibt es dafür einen Zeitrahmen?

Einige Inseln im Mittelmeer und in den Ozeanen kenne ich noch nicht. Die werde ich irgendwann bereisen, aber das hat keine Eile. Zur Zeit interessieren mich die UNESCO-Welterbe. Ich war diesen August auf UNESCO-Welterbe Deutschlandtour. Für nächstes Frühjahr habe ich die Welterbe in Italien im Auge .

5. Lebt eine Ländersammlerin wie Sie als glücklicher Single? Oder gibt es einen Partner, mit dem Sie diese Leidenschaft voll und ganz teilen?

Leider gibt es keinen Partner, der das eine oder andere Interesse mit mir teilt. Das finde ich sehr schade, denn ich teile gerne Freude und Leidenschaften. Wahrscheinlich bin ich inzwischen noch schwerer zu vermitteln als früher, wo ich ständig auf Achse um den Planeten war und weder ein Mann das mitmachen, noch zu Hause auf mich warten wollte. Wäre ich ein Mann, würden mir wohl die Frauen reihenweise zu Füßen liegen, mich bewundern und haben wollen.

6. Sie schreiben auch Bücher. Eins davon heißt „Das Toilettenbuch“ für das sie noch einen Verlag suchen. Wie kamen Sie auf die Idee für dieses Buch. Und welche Tipps geben Sie im Umgang mit dem Toilettenbesuch in fremden Ländern. Was sollte dort unbedingt beachtet werden? Wovor warnen Sie? Warum sollte dieses Buch unbedingt verlegt werden?

Toiletten dieserWelt
Mehr Infos unter http://www.toiletten-buch.de

Für beide Bücher suche ich einen guten Verlag. Die Idee für das Buch über Toiletten wurde mir nicht in Wiege und Windeln, aber mit einem Foto geschossen von meiner Mutter, in die Hände gelegt. Es war das Bild einer ultra-grauseligen öffentlichen Toilette in Moskau. Obwohl völlig geruchsneutral, verschlug es mir dennoch den Atem, löste den ersten Kulturschock aus und den sonderbaren Wunsch eines Tages ein Buch über Toiletten zu schreiben. Der nächste Kulturschock erfolgte wenig später Dank der hock-dich-aber-stell-dich-nicht-an-all-in-one Duschklos in privaten Altbauwohnungen von Paris, wo man sich beim Geschäft über ein leicht abgesenktes Loch im Boden hockte. Darüber wurde dann beim warmen Vollduschen ein Gitter gelegt, auf das man sich stellen musste.
Nur durch den Mund und nicht durch die Nase, bitte ohne tief Luft holen, atmen. Am Besten immer Toilettenpapier bereits passend von der Rolle abgerissene Blätter dabei haben, damit die ganze Rolle nicht versehentlich im Loch des Plumpsklos, der Latrine verschwindet, da das Abstellen auf den versifften Boden nicht empfehlenswert ist.
Das Buch ist so herrlich zum laut Lachen mit jeder Menge witziger A(h)a und 00(ho) Erkenntnisse ohne dabei total eklig zu werden und gibt es, wie ich in D, A, CH ernsthaft in den National- und Landesbibliotheken recherchiert habe mit diesem Inhalt, denn jedes Kapitel ist anders, aber passend zum Thema, so bisher noch nicht auf dem Markt.

7. Was ist Ihr Berufs- und Lebensmotto?

Meine kindliche Neugierde und unstillbaren Wissensdurst an neuen Horizonten nie zu verlieren.
Ein herzliches Lächeln ist die beste Waffe und oft mehr Wert als 100 Worte.


8. Was möchten Sie unbedingt noch umsetzen?

Ich möchte so gerne mein Buch “Die Ländersammlerin“ in 2013 auf der Frankfurter Buchmesse in den Händen halten, im Interview auf dem „blauen Sofa“ sitzen dürfen, in D, A, CH auf Lesungen gehen und Menschen neugierig auf Reisen in fremde Länder unserer wunderbaren leider leicht verwundbaren Welt machen.

9. Glauben Sie, wie Andy Warhol es kundtat, das jeder Mensch auf der Welt irgendwann in seinem Leben einmal 15 Minuten lang berühmt sein wird?

Jeder Mensch für sich ist allein in seiner chemischbiologischen Zusammensetzung ein Star.

10. Möchten Sie berühmt sein? Wenn ja warum? Wenn nein, warum nicht?

Wenn ich berühmt wäre, hätte ich mein Buch schon längst in einem guten Verlag platziert. Ich arbeite konsequent daran voran zu kommen und nicht verzweifelt irgendwo auf der Strecke stecken zu bleiben.

11. Womit möchten Sie Menschen bewegen?

Mit dem was ich sage, tue und gemacht habe in anderen Interesse wecken, sie zum Lachen, Staunen und Reflektieren animieren, Mut zu haben, nie an sich und wegen anderen zu verzweifeln.

12. Ihr Leben als Film in 60 Sekunden. Was sollten andere unbedingt von Ihnen erfahren?

Geboren mit dreifach gejubeltem Helau und getrötetem Radau an einem Faschingssamstag im Zeichen des Wassermannes im Jahre des Feuerpferdes in Frankfurt am Main.
Als Jugendliche infizierte ich mich bei einem dreiwöchigen Sprachaufenthalt in England an einem für das Heim tückischen nicht ansteckenden Virus. Ich konnte bis heute davon nicht geheilt werden. Das Virus ist deutlich an folgenden Symptomen zu erkennen: Verklärter Blick, gerötete Wangen, verliebtes Lächeln, erhöhter Puls, abhebende Flugzeuge im Bauch, dröhnende Kopfschmerzen beim Packen des Rucksacks und hektische Suche nach dem Reisepass, genannt Reisewahnsinn.
Kein auserkorenes Land der Erde war vor meinem lächelnden Einmarsch sicher. Unermüdlich bereiste ich es mit kindlich neugierigem Interesse an Mensch, Tier und Natur sowie Sprachen, Essen und Kultur. Und wenn ich nicht auf Achse um den Planeten, dann lebe ich noch heute in der Mainmetropole.
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13. Ihr aufregendster Moment?

Mit vierzehn auf meinem schwierigen Lieblingspferd, von dem ich oft beim Springen runtergefallen bin, einen Hindernisparcours ohne Fehler für das Reiterabzeichen in Bronze zu überwinden.

14. Ihr schrecklichster Moment?

Darüber möchte ich gar nicht anfangen nachzudenken. Ich werde sonst so traurig, habe eine negative Ausstrahlung, die ich die nächsten Tage auf der Buchmesse und beim Dreh mit
dem ZDF dann so schnell nicht mehr loswerde.

15. Welches Abenteuer wollen Sie unbedingt noch erleben?

Einen Segelflug. In einem Flugsimulator auf dem Frankfurter Heimatflughafen einen Airbus zu landen und dann kann man mich gerne noch auf den Mond schießen.

16. Was sollten andere unbedingt über dich erfahren?

Im meinem Leben war nichts einfach. Ich habe mich durch die gymnasiale Schulzeit gequält. Während der kaufmännischen Ausbildung von knapp zweieinhalb Jahren in Wiesbaden war ich und die andere Auszubildende für die Geschäftsführerin wie Angestellten im Büro die Deppen vom Dienst. Im ausbildungsberuflichen Alltag selbst völlig unterfordert, belegte ich in dieser Zeit hochmotiviert gleich mehrere Abendsprachkurse in Spanisch, Italienisch, Französisch, Portugiesisch, Griechisch, Arabisch an der Volkshochschule, wo ich nur Erfolgserlebnisse verbuchen und einen positiven Ausgleich finden konnte, die ich im Büro nie hatte. Ich habe mir alles hart erarbeiten müssen, auch wenn es für andere leicht scheinen mag. Auch das Reisen, gerade das war nie ein Erholungsurlaub. Aber am Ende hatte ich immer meine Ziele erreicht.

17. Worüber werden Sie niemals öffentlich sprechen?

Nie im Leben schlecht über meine Mutter, die mir Flügel gegeben hat.

18. Was bedeutet Liebe für Sie?
Urvertrauen, Geborgenheit, Respekt, geistige und/oder körperliche Nähe, manchmal ein heilloses Chaos der Gefühle, vor allem endlich schwach werden/sein zu dürfen und mindestens 5 kg weniger auf den Hüften.

19. Glück ist für Sie?
20.
Jeden Tag mehr als genug von all dem zu essen zu haben, was schmeckt mit dem Wissen, dass es auch am nächsten Tag so sein wird. Gute Freunde mit Tiefgang zu haben, die mich verstehen. Interessierten Menschen zu begegnen, die neue Freunde werden können. Auf einem Pferd durch die Natur reiten. Meine nächste Reise zu planen und mich auf den Weg zu machen. Ankommen. Weiter gehen. Neues Lernen. Heim kommen. Und noch so viel mehr.

21. Ihr Vorbild?

Wenn überhaupt ein Vorbild, dann der Kabarettist, Emil Steinberger, der mir schon im präpubertärem Stadium gezeigt hat was guter Humor ist, den ich damals auswendig zitieren konnte und über den ich heute immer noch herzlich lachen kann.

22. Was fasziniert Sie an Ihrer Ländersammelreisen-Leidenschaft?

Die schönen Erlebnisse, die ich überall auf der Welt hatte, die alles Schlechte, was man oft liest, in den Schatten stellen. Immer wieder Neues zu entdecken. Unberührte nicht vermüllte Natur mit ihren Tieren. Fremde Kulturen. Kommunikation mit Menschen und Tieren. Den Glauben an das Gute im Menschen zu bewahren, mit dieser Einstellung zu reisen und den Menschen mit Herz, Hirn, Humor und einem Lächeln auf den Lippen zu begegnen. Über ein Fettnäpfchen, in das man gerade voll hineingetreten ist, sich auf keinen Fall zu ärgern.

23. In welche Situation möchten Sie niemals geraten?

Um mein Leben bangen zu müssen, weil mich ein Mensch mit einer Waffe bedroht.

24. Der Sinn des Lebens ist für Sie?

Das Leben zu nehmen, wie es kommt. Das Beste daraus zu machen, auch wenn auf dem Weg neben Steinen auch Findlinge und Felsbrocken liegen. Nichts Wichtiges, das positive Auswirkungen auf einen selbst haben kann, auf später verschieben, z.B. erst reisen, wenn man in Rente ist.

25. Wie und Wo finden Sie andere Menschen?

Problemlos auf Reisen in den Unterkünften, wo ich mir oft das Zimmer mit anderen teile
und Gleichgesinnte treffe. Oft sogar auf der Straße, in Transportmitteln, in Geschäften und in China sogar beim Geschäft.
In Frankfurt bei zahlreichen Stammtischen und Netzwerktreffen, wo die Leute gezielt hingehen um Kontakte zu knüpfen und bei einer international organisierten Laufguppe.

26. Was möchten Sie unbedingt noch sagen …

Ich möchte für das Interview und all denen danken, die bis zur letzten Antwort gekommen sind, jetzt noch mehr Interesse an mir und weitere Fragen haben. Sie nehme ich gerne in meinem Buch mit auf die abenteuerliche Reise in die weite Welt und ins eigene ICH…

Mehr Infos zu Nina Sedano:
Blog http://www.extratipp.com
Die Ländersammlerin: Sie trinkt nur Tee und Ebbelwoi, um reisen zu können
Frankfurt – Reisen ist ihr Leben: Die Frankfurterin Nina Sedano verzichtet im Alltag auf Luxus, um ihre Leidenschaft zu finanzieren. Von 192 Ländern der Vereinten Nationen hat die 45-Jährige bereits 186 bereist, darunter Reiseziele, die in keinem Reisekatalog zu finden sind. Von Jennifer Dreher
Bitte Text anclicken zum Weiterlesen

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Susan Heat interviewt Jens Dammer

Heute möchte ich in meiner Interviewreihe „Susan Heat interviewt …“ Jens Dammer vorstellen. Für mich nicht nur aus persönlicher Erfahrung ein äußerst höflicher, humorvoller TV-Producer, der vor Lebensfreude und Kreativität geradezu sprüht. Dabei ist er ein absoluter Könner, dem ich sofort mein eigenes TV-Format von der Idee über Umsetzung und Schnitt anvertrauen würde. Lernen Sie Jens Dammer kennen und Sie werden ihn niemals mehr vergessen. Ich hoffe, wir sehen und hören Jens „vanDammer – Entertainment verpflichtet“ bald mit seinem eigenen Adels-Format im TV regelmäßig über die Royals und Adligen dieser Welt berichten ….

Susan Heat interviewt

Jens Dammer


1. Du bist ein wahres Multitalent. Studium in Schauspiel, Gesang, Tanz und Dramaturgie in Hamburg, Studium TV und Film in Los Angeles, Autor, PR-Manager, TV-Producer, Head of Development, Redaktionsleiter „Promi Shopping Queen“. Bist du lieber hinter der Kamera und der kluge und charmante Kopf, der gekonnt Zuschauer unterhält?

Danke, danke, danke – nun ja, die Vielfältigkeit kommt von einer gewissen Unrast. Es gibt immer wieder Punkte in meinem Leben, wo ich gerne wieder einmal etwas Neues ausprobieren möchte und versuche, mich ständig weiterzuentwickeln. Stillstand heißt Abbau! Dazu kommt, dass ich nie eine Herausforderung gescheut habe. Frei nach meinem Motto: Ein Nein habe ich, ein Ja kann ich kriegen, habe ich mich immer auf die verschiedenste Dinge eingelassen. Eine paar Dinge habe ich mit großer Leidenschaft vor der Kamera und auf Bühnen absolviert. Diese Zeit war genauso schön und interessant wie die Arbeit hinter der Kamera. Was ich lieber mache, kann ich Dir gar nicht sagen. Alles hat seinen besonderen Reiz. Die letzten Jahre war ich verstärkt hinter der Kamera tätig. Aber wer weiß – vielleicht geht es irgendwann noch mal vor die Kamera. Ich lass mich da überraschen und nehme es wie es kommt.

2. Ist „vanDammer – Entertainment verpflichtet“ – Was verbirgt sich dahinter? Das Leben als Film? Unterhaltung auf allen Kanälen – auch den eigenen, ganz privaten?

Die meist gestellte Frage – Wie kamst Du auf „van Dammer?“ Im Freundeskreis ist es kein Geheimnis, dass ich bekennender Royalist bin. In den letzten Jahren gab es keine Königliche Hochzeit, die ich nicht verfolgt habe. Also stand schon mal fest, dass ein Name bzw. ein Logo etwas Royales haben muss. Dazu kommt, dass ich großer Holland Fan bin. Ich bin jahrelang mit meinen Großeltern in den Sommerferien in die Niederlande gefahren. Die Mentalität und die Sprache haben mich von je her fasziniert. So ergab es sich in sehr jungen Jahren, dass ich an einem Sandburgenbauwettbewerb an der Nordsee teilnahm. Als das gute Stück fertig war, kam die Jury und fragte, von wem diese Burg sei. Eine Dame sagte „Diese ist van Jens Dammer“ (Die ist von Jens Dammer). Somit war eigentlich der Name geboren. Alles was ich so die letzten Jahren verzapft habe ist „van“ (von) Dammer). Somit habe ich Royales mit Holländischem vereint. Der Zusatz „Entertainment verpflichtet“ war dann noch ein royales Tribut on top. Jeder der in den Medien arbeitet hat, wie ich finde, eine Verantwortung. Meckern kann jeder über das schlechte Fernsehprogramm. Ich versuche es durch meine Ideen und meinen Einsatz ein Stück besser bzw. erträglicher zu machen. Sprich: es verpflichtet.

3. Was möchtest du beruflich unbedingt noch umsetzen/erreichen/erleben?

a) Ein TV Format rund ums Thema Adel & Co verantworten
b) Eine Sendung für Disneys’ Themenparks produzieren
c) Einen Horrorfilm drehen

4. Glaubst du, wie Andy Warhol es kundtat, das jeder Mensch auf der Welt irgendwann in seinem Leben einmal 15 Minuten lang berühmt sein wird?

Auf jeden Fall – es ist halt die Frage, wie man „Berühmtsein“ für sich definiert. Berühmt ist jemand, der im Mittelpunkt steht. (muss schmunzeln) Als ich als 6-Jähriger beim Laufen über eine Österreichische Alm in einem Kuhfladen landete stand ich sogar länger als 15 Minuten im Mittelpunkt nicht nur optisch sondern auch geruchstechnisch. Es gibt eine Vielzahl von Ereignissen in denen ein jeder von uns im Mittelpunkt steht und damit berühmt ist. Natürlich gibt es die Menschen die es lauter oder leiser handhaben – das muss jeder für sich selber entscheiden. Und damit ich deiner Nachfrage zuvor komme – ich mag es lieber laut: Sei es gewollt, inszeniert oder unfreiwillig in ein Fettnäpfchen steigend. Die nehme ich, zu meinem Leidwesen, gerne mal mit.

5. Möchtest du berühmt sein? Wenn ja warum? Wenn nein, warum nicht?

Berühmt zu sein oder zu werden ist nicht vorrangiges Ziel. Ich komme allerdings nicht umhin zu zu geben, dass es mich freut, wenn meine Arbeit von der breiten Öffentlichkeit geschätzt wird. Wat für’n Satz… (lacht) – ich bin stolz drauf, was ich alles schon medial oder bühnentechnisch „verbrochen“ habe. Wenn sich jemand an mich oder Produktionen erinnert, an denen ich beteiligt war, bin ich wie jeder andere Mensch – Ich fühle mich geschmeichelt und ja, ich mag es. Um nichts in der Welt würde ich aber darauf verzichten wollen in einer berauschenden Ballnacht mit Freunden nach dem drei Gin-Tonic auf der Theke zu tanzen. Und das, ohne Beweisfotos in Gala, Bunte und Express.

6. Womit möchtest du Menschen bewegen?

„Bewegen“ ist mir zu bedeutungsschwanger. In meinen Augen ein Begriff für Leute die: (negativ gesehen) sich selber zu wichtig nehmen oder (positiv gesehen) wirklich etwas bewegen. Wie z.B. Menschen die sich für einen guten Zweck für andere aufopfern. Ich möchte Menschen unterhalten. Ich möchte den Leuten Spaß bereiten. Nicht mehr und nicht weniger. Wenn meine Eltern, Freunde, Kollegen oder Nachbarn mich nach einer Sendung von mir anrufen und sagen, das war klasse, geil, lustig, informativ oder einfach nur unterhaltsam finde ich das fabelhaft. So etwas ist (leider nur mir) viel wichtiger als die Einschaltquote. Aber wie heißt es so schön: Wer mit der Unterhaltungsbranche verheiratet ist, hat die Kritiker und die Quote als Schwiegereltern.

7. Dein Leben als Film in 60 Sekunden. Wie würde das aussehen?

Mhhhhh, gib mir 14 Minuten und aus dem Film machen wir Musik – dann wäre ich der Bolère von Maurice Ravel. Ein durchgehender ¾ Takt (ausgeglichen und stringent) basierend auf einem Ostinato Rhythmus, gespielt von zwei Trommeln die während des gesamten Stückes durchgängig ihre Rhythmus halten. (Wie der Herzschlag, der uns am Leben hält). Darüber werden zwei Themen A und B (Privat- & Berufsleben) in insgesamt 18 Variationen gespielt (Einheitsbrei und eingefahren sein finde ich schrecklich). Spannung erhält die Komposition (jeder neue Tag) durch mit jeder neuen Variation wechselnde Instrumentierung (immer wieder neue Aufgaben, die bewältigt werden wollen) und ein ständiges Crescendo (Man darf und muss auch mal laut werden im Leben). Während die Melodie laufend in C-Dur (Gute Zeiten) bzw. In a-Moll (schlechte Zeiten) gespielt wird, wird sie etwa von der Mitte des Stückes an auch gedoppelt (stetig wachsende Lebenserfahrung) durch Instrumente, die in anderen Tonarten spielen (viele neue spannende Menschen). Kurz vorm Ende treten Basstrommel, Becken und Tamtam erstmals dazu und das ganze Orchester übernimmt den Grundrhythmus des Stücks (Man zieht mit den Menschen, die man liebt an ein einem Strang). Den Schluss bildet ein dissonanter Des-Dur-Akkord, der sich nach C-Dur auflöst. (Ein Abgang mit Pauken und Trompeten, der jedem in Erinnerung bleiben und mir die Gewissheit geben soll, dass ich mein Leben genauso noch einmal Leben würde!)

8. Dein aufregendster Moment?

2006 bei CNN in Hollywood. Ich bekam morgens in der Redaktionskonferenz die Informationen in Anaheim ein Interview zu führen. Ich wusste lediglich, dass es sich um die Filmpremiere von „Piraten der Karibik“ handelt. Das meine Gesprächspartner Kira Neightly und Orlando Bloom sein würden erfuhr ich erst kurz vorm roten Teppich. Da war ich definitiv aufgeregt und verlor für kurze Zeit mein englisches Sprachvermögen. Es sei kurz erwähnt, dass Kira Neithly drei mal an mir vorbei lief, weil ich sie nicht erkannte. Ende gut alles gut und die Fragen wurden an richtiger Stelle gestellt.

9. Dein schrecklichster Moment?

Mitzuerleben wir ein mir sehr nah stehender und geliebter Mensch von der Krankheit Alzheimer zerfressen wurde. Für mich wahrscheinlich schlimmer als für den Betroffenen selber. Als Außenstehender wird es irgendwann zum „Spiel“ in dem man immer in andere Rollen schlüpft. An einem guten Tag ist man der Enkel, der man wirklich ist. An einem anderen der Zivi, der auf einen Plausch vorbei kommt und wiederum ein anderes Mal ist man ein Fremder, der zufällig gerade da ist.

10. Welches Abenteuer willst du unbedingt noch erleben?

a) Zur Gartenparty der Queen eingeladen werden.
b) Ein Jahr als Imageneer für Disney arbeiten.
c) In meinen 40ern genauso glücklich und zufrieden sein wie in den letzten 35 Jahren.

11. Worüber wirst du niemals öffentlich sprechen?

Die Identitäten meiner Pseudonyme unter denen ich immer mal wieder Liebesgeschichten à la Rosamunde Pilcher oder erotische Kolumnen publiziere. (Jeder Mensch sollte definitiv mehr als ein Geheimnis haben).

12. Was bedeutet Liebe für dich?

Ein spannendes, unerklärliches Mysterium, dass wohl nie einer verstehen wird. Deswegen halte ich mich an die Maxime: Wenn die Liebe Deinen weg kreuzt, genieße jeden Moment ohne direkt am Anfang schon daran zu denken, dass sie irgendwann einmal vorbei sein könnte.

13. Glück ist für dich?

Definitiv Gesundheit – alles anderen kann man sich erarbeiten, kaufen oder man bekommt es geschenkt.

14. Dein Vorbild?

Mhhhhh – hatte ich, wenn ich mich recht erinnere, das letzte Mal in Kindertagen. Mir sind selten Dinge peinlich aber das behalte ich dann doch besser für mich :o)

15. Was fasziniert dich an deiner Arbeit mit Menschen?

Die Vielfalt – jeder Mensch ist etwas ganz Besonderes. Mit Menschen zu arbeiten, ihre Geschichte zu erfahren, mit Menschen etwas Schönes zu inszenieren ist sensationell. Es gab auch schon mal Interviews, die sich über Stunden zogen, weil man vom Hundertsten auf Tausendste kam. Das bedeutete zwar Überstunden aber auch unvergessliche Menschen und ihre einzigartigen Geschichten. Meine angeborene Neugier ist dabei sehr hilfreich 

16. In welche Situation möchtest du niemals geraten?

Ganz alleine da zu stehen ohne Familie und Freunde.

17. Der Sinn des Lebens ist für dich?

Mit dem was man tut zufrieden zu sein. Das gilt für das Berufsleben sowie für das Privatleben. Mein Lebensmotto: Ein NEIN habe ich – ein JA kann ich kriegen.

18. Wie und Wo finden dich andere Menschen?

Zur Zeit in München. Wobei viele Freunde mich lieber am Kölner Eigelstein hätten (Zu einer berauschenden Ballnacht mit Gin-Tonic und Tanz auf der Theke).
Ach so, Du meinst im Internet. Bei Facebook unter „van Dammer – Entertainment verpflichtet“ oder bei Xing unter „Jens Dammer“

19. Was möchtest du unbedingt noch sagen …

Mary Poppins ist so gut, wie vollkommen!

Susan Heat interviewt Birgit Rodler AFW-Stickerei

Da ich auch als Unternehmenscoach arbeite,dessen Focus glückliche und motivierte Mitarbeiter sind und der den Gründen für Krankenstände und Burnourt auf den Grund geht und schnellgreifende und praktikable Lösungen finden, habe ich eine Interviewreihe begonnen.
In meiner Blogserie geht es jetzt weiter: Interviewreihe Susan Heat interviewt Birigt Rodler – Plötzlich Chefin von AFW-Stickerei

Susan Heat interviewt

Birigt Rodler AFW-StickereiBirigt Rodler AFW-StickereiBirigt Rodler AFW-Stickerei

Birigt Rodler (51) hat 25 Jahre als Angestellte an einem Stickautomaten in Oberfranken gearbeitet. Dann musste die Firma 2009 Insolvenz anmelden. Das war bitter. Aber die Stickerin hat nicht nur Leidenschaft für Ihren Beruf, sondern bewies auch jede Menge Mut. Ihre 84-jährige Ex-Senior-Chefin sagte ihr: „Mach du das. Du kannst das!“ Und Birgit Rodler machte. Heute ist sie sehr erfolgreich mit ihrer AFW Creativ-Stickerei. Sogar zur Unternehmerin im Handwerk 2011 wurde sie gewählt. Susan Heat wollte mehr von dieser Frau erfahren und bat sie zum Interview.

Birigt Rodler AFW-StickereiBirigt Rodler AFW-StickereiBirigt Rodler AFW-Stickerei

Frau Rodler: Plötzlich Chefin. Wie kam es dazu?

Birigt Rodler: Ich wollte die Stickerei nach Bekanntgabe der Insolvenz nicht so einfach aufgeben. Als mir meine Ex-Senior-Chefin auch noch sagte, ich soll doch die Firma übernehmen. Da dachte ich, warum nicht. Ich war die einzige in der Firma, die den Mut und das Interesse hatte. Mit einer meiner Schwestern und meiner Groß-Cousine beschlossen wir, diesen Schritt zu wagen. Auch mein Mann Manfred (51), mit dem ich seit 32 Jahren glücklich verheiratet bin, stellte sich bei dieser Entscheidung total hinter mich. Er hält mir seitdem sehr den Rücken frei. Bekommen haben wir zu dritt und dann mit sieben Angestellten. Inzwischen sind wir bei AFW Creativ Stickerei sechs Gesellschafter, 14 Angestellte und ein Azubi. Aber bis dahin war es ein harter Weg.

Was war besonders hart?

Birigt Rodler: Wie benötigten erst einmal eine sechstellige Summe, um überhaupt anfangen zu können. Die Banker winkten alle ab. Also haben wir das notwendige Kapital privat zusammengetragen. Das war nicht einfach. Dann kam uns noch ein Investor aus Deutschland in die Quere. Der wollte aus der Insolvenzmasse nur den Kundenstamm und die Musterdateien und dann in Tschechien produzieren. Wir wollten aber unbedingt den Standort retten und Arbeitsplätze in der Region bieten. Durch den anderen Interessenten stieg der Preis für die Übernahme um das Doppelte. Das bedeutete für uns, noch mehr privates Kapital auftreiben. Es ist uns gelungen, aber es war wirklich schwer.

Wie hat sich Ihr Leben als Chefin verändert?

Birigt Rodler: Ich habe schlaflose Nächte. Ich arbeite mehr. Ich lerne täglich dazu. Meine Zeit ist knapper, aber es macht mir viel Spaß und bringt mir Freude.

Wie haben Sie Ihre vorher Firma ins erfolgreiche Rollen gebracht?

Birigt Rodler: Wir haben sehr schnell Hilfe bekommen. Denn wir hatte ja bei der Übernahme keine Ahnung wie man ein Unternehmen führt. Weder vom Kaufmännischen, noch von Werbung oder wie wir Aufträge bekommen. Bernhard Schubert (55) von Aktivsenioren Bayern e.V. ist unsere gute Seele. Er hat uns von Anfang tatkräftig unterstützt und hilft uns weiterhin mit Tat und Rat! Auch unsere Familien stehen mit ihrem Engagement hinter uns. Bei einem Großauftrag haben sogar unsere Ehemänner und Eltern mitgemacht. Die Artikel müssen ja nicht nur gestickt werden, sondern noch bearbeitet, verpackt und fakturiert werden, bevor sie an den Kunden rausgehen. Denn manchmal ist die Zeitvorgabe sehr knapp gehalten. Da stehe ich dann mit den anderen bereits ab morgens um fünf am Stickautomaten und arbeite mit ihnen auch am Wochenende durch.

Gibt eine Belohnung nach soviel Anstrengung?

Birgit Rodler: Ja. Dann trinken wir gemeinsam Sekt und freuen uns, das wir es geschafft haben. Wir sind ja sehr aktiv dem Gebiet des Karnevals. Darum feiern wir auch kräftig am 11.11. und küren unser eigens Prinzenpaar. Wir haben viel Spaß und Freude miteinander und sind ein eingeschweißtes Team. Manche meiner Angestellten kenne ich seit 25 Jahren und das ist schön!

Birigt Rodler AFW-StickereiBirigt Rodler AFW-StickereiBirigt Rodler AFW-Stickerei

Wie alt sind Ihre Angestellten?

Birigt Rodler: Die Frauen sind zwischen 40 und 60 Jahre alt und neuerdings unser Lehrling, der ist natürlich bedeutend jünger.

Frau, Job und Karriere. Wie funktioniert das?

Birgit Rodler: Ohne die Familie im Rücken geht das nicht. Unsere Angestellten können immer mit mir oder den anderen Gesellschaftern reden. Sind die Kinder krank, können sie zu Hause bleiben. Auch in den Ferien haben sie besondere Arbeitszeiten, so dass sie als Mutter auch für Ihre Kinder Zeit haben. Hätten wir viele Angestellte mit kleinen Kindern würden wir einen Betriebskindergarten eröffnen. Auf dem Gebiet sollte für Mütter mehr getan werden. Ansonsten ist der Spagat zwischen Beruf und Familie kaum zu schaffen.

Wie bekommen Sie Aufträge?

Antwort: Wir sind von Anfang an auf die Karnevalsmessen gegangen. Das hat sich ausgezahlt. 80 Prozent der Kölner Karnevalsgesellschaften beziehen ihre Artikel bei uns. Wir wollen aber noch wachsen. Bonn und Mainz möchten wir gern als Kunden gewinnen. Düsseldorf gehört schon zu unserem Kundenstamm. Wenn ich mit meinen beiden Schwestern auf die Messen gehe, ist immer gut Stimmung. Wir kommen gut an und so erhalten wir auch Aufträge. Ich mache viel Außenarbeit. Stelle mich bei Anfragen als Vortragsrednerin zu Verfügung. Gehe zu Interviews im Radio, TV, Print und stehe ja auch Ihnen fürs Interview gern zu Verfügung. Öffentlichkeitsarbeit ist sehr wichtig. Das hat unser letzter Firmeninhaber überhaupt nicht gepflegt, Ich mache es gern und so mache ich unsere Firma bekannt.

Was ist Ihr größter Wunsch?

Birgit Rodler: Noch mehr Aufträge. Das ist unserer Firma finanziell gut geht. 23 Angestellte sollen es bleiben. Die zahlen wollen wir nicht erhöhen. Gesundheit! Das finde ich sehr wichtig. Eine ausgeglichen Work-und-Life-Balance. Ich arbeite sehr gern, aber Zeit für die Familie und das Leben sollte auch bleiben. Nach den Aufbaujahren können wir nun auch mal in Urlaub fahren. Soweit gefestigt ist das Unternehmen.

Wie sind Sie erreichbar?

afw-stickerei.de

Unsere Facebook-Page

Herzlichen Dank fürs Interview und weiterhin Erfolg!

Herzlichst
Susan Heat

Susan Heat interviewt Viola Eigenbrodt

Angeregt durch zahlreiche Interviews mit mir, möchte ich nun meine Interviewreihe an dieser Stelle eröffnen. In lockerer Folge stelle ich interessante Frauen und Männer vor. Ein buntgemischter Reigen. Bekannte Menschen, Menschen die bewegen, Menschnen mit ungewöhnlichen Ideen, mit Visionen, mit ungewöhnlichen Geschichten ..

Susan Heat interviewt


Ich freue mich über Vorschläge für spannende Interviewpartner. Infos gern an kontakt@susan-heat.de


Eröffnet werden meine Interviews by Susan Heat mit


Viola Eigenbrodt:
Geschichten schenken! Die eigene Biografie ist immer die spannenste!
:DD

Viola Eigenbrodt

Wie bist zu zum Schreiben gekommen?

Ich bin von Beruf Journalistin und da lag es irgendwann einmal auf der Hand, auch einmal längere Texte zu verfassen zu dürfen oder auch können.

Worüber schreibst du am liebsten?

A:Feuilleton war von Anfang das, was ich am liebsten machte, und dann kamen ziemlich schnell Künstlerporträts als meine absolute Stärke heraus. Ich wurde beinahe nur noch dafür gebucht 🙂

Glaubst du, dass jeder Mensch seine Autobiografie in einem Buch für seine Nachfahren hinterlassen sollte?

A:Das kann ich nicht beurteilen. Jeder muss das für sich selbst wissen, oder seine Familie, die der Meinung ist, dass ein sehr persönlicher Teil der Geschichte nicht mit dem Menschen wegsterben darf. Oder jemand hat Erfahrungen mitzuteilen, durch die er hofft, anderen helfen zu können, das kommt recht häufig vor.


Die Kriegs- und Nachkriegsgeneration stirbt allmählich aus. Sollten die Erfahrungen nicht unbedingt für die Nachwelt aufgeschrieben werden
?

A.: Genau diese gilt es unbedingt festzuhalten. Da gibt so unendlich viele Geschichten, die sich im Groben manchmal ähneln mögen, aber doch so unterschiedlich sind, wie die Menschen eben selbst. Geschichte muss bewahrt werden, solches Unrecht wie das in der NS-Zeit oder während des DDR-Regimes geschehene darf niemals vergessen werden. Am eindringlichsten und damit unvergesslich geschieht das eigentlich immer, wenn es jemand persönlich erzählt.

Wenn du eine Biografie für einen Kunden schreibst? Wie funktioniert das und was kostet es?

A:Ich treffe mich mindestens einmal mal mit der betreffenden Person, damit ich sie ein wenig kennenlerne, das ist enorm wichtig, denn ich erzähle schließlich ihr Leben. Danach geht es im Allgemeinen per Telefon oder via Skype, was mir persönlich am meisten liegt, weiter. Nützlich ist es natürlich auch, wenn jemand schon einmal etwas aufgeschrieben hat, das macht es einfacher. Es gibt einen Grundpreis von 1500 Euro, für die Recherche etc. Danach berechne ich 40 Euro pro Stunde, meistens brauche ich 100 – 120 Arbeitsstunden. Werden es deutlich mehr als das, kann man immer über einen Package-Preis verhandeln. Alles inklusive Lektorat durch eine ausgebildete Lektorin. Das Buch kann dann in meiner eigenen Edition herausgebracht werden, mit dem Auftraggeber als Autor, der dann vom verkauften Exemplar 10% Honorar erhält. Für Layout, Buchsatz, Druck, Vertrieb und Werbung komme ich auf. Auch für diese Dienstleistungen stehen mir echte Profis zur Seite.

Du schreibst auch persönliche Märchen. Wie entsteht ein Märchen über eine fremde Person und warum gerade das Genre Märchen?

A.: Da kam zu mir wie das Kind zur Jungfrau …eine Freundin, die in Südtirol ein wunderschönes, ausgesprochen romantisches Schlosshotel betreibt, das sich besonders für Verliebte eignet, fand, zu ihrem Romantikkonzept würde auch ein Märchen passen. Und weil sie Rosen so sehr liebt, man außerdem von ihrer Burg aus den Rosengarten in den Dolomiten sehr gut sehen kann, entstand „Das Rosenmütterchen“.

Die Märchen sind immer sehr persönlich auf eine einzige Person ausgerichtet und sind für mich Schwerstarbeit. Habe ich eines geschrieben, bin ich danach erst einmal fix und fertig. Aber glücklich!

Sind E-Books eine Alternative zum guten alten gedruckten Buch?

A.: Grundsätzlich ist ein E-Book nichts weiter als ein anderes Format. Daher sehe ich es nicht als Alternative, sondern als Bereicherung. Gedruckte Bücher werden nie aussterben, denn der Mensch ist ein haptisches Wesen: er fasst gerne an.

Welches Buch möchtest du unbedingt noch veröffentlichen?

A.: Kann ich ehrlich so nicht beantworten. Ich habe einen solchen Stapel an Ideen in meinem Kopf und schlagwortartig festgehalten im Rechner, da weiß ich manchmal nicht, wo jetzt weitermachen. Aber ich versuche es so zu sehen: was wirklich geschrieben werden will, das wird auch geschrieben.

Für wen möchtest du gern Bücher schreiben?

A.: Na, für alle, die gerne lesen und sich unterhalten lassen möchten. Meistens ist ja bei meinen eigenen Produkten ein Augenzwinkern dabei.

Wer sind deine Kunden?

A.: Im Prinzip habe ich das oben schon beantwortet. Es sind Menschen, die ein bewegendes Schicksal hatten und das festgehalten sehen möchten – oder auch deren Familien.

Bei den Märchen sind eigentlich immer Freunde oder Familienmitglieder, die ein wirklich außergewöhnliches Geschenk suchen.

Wie können dich Interessenten finden?

Über meine Website: http://www.viola-eigenbrodt.name